Ginkgo-Baum in der Höhe begrenzen: Tipps für den Rückschnitt
Der Ginkgo gilt als einer der langlebigsten Bäume weltweit. Am richtigen Standort erreicht der aus China stammende Baum ein Alter von bis zu 1000 Jahren. In Europa haben Ginkgos im Zuge der wachsenden Beliebtheit von Zierbäumen an Bedeutung gewonnen. Wie es Hobbygärtnern gelingt, die Höhe der Bäume zu begrenzen, ohne dem Ginkgo Schaden zuzufügen, zeigt die detaillierte Anleitung in diesem Ratgeber.
Höhe begrenzen leicht gemacht: Die passende Jahreszeit für den Rückschnitt des Ginkgo-Baums
Soll der Ginkgobaum eine bestimmte Höhe nicht überschreiten, spielt die Auswahl des passenden Zeitpunkts eine entscheidende Rolle. Experten empfehlen, den Rückschnitt im Frühjahr durchzuführen. Zu diesem Zeitpunkt bildet der Ginkgo neue Triebe aus, nutzt die ersten warmen Sonnenstrahlen für eine neue Wachstumsphase. Alternativ findet sich im Herbst ein zweiter Zeitraum, in dem die Bäume durch das Entfernen von Ästen keinen Schaden davontragen. Diese Jahreszeit gilt zudem als ideal, um kranke oder abgestorbene Äste vor dem einsetzenden Abfall der Temperaturen zu entfernen.

Diese Schritte gilt es beim Rückschnitt zu beachten
Um dem Ginkgo ein gesundes Wachstum zu ermöglichen, gilt es beim Begrenzen der Höhe einige Schritte zu beachten. Die folgende Anleitung zeigt, wie Hobbygärtner in diesem Fall am besten vorgehen.
1. Die Art des Schnittes festlegen
Es gibt verschiedene Arten, die Höhe und die Form eines Ginkgobaumes zu begrenzen. In jungen Jahren erfolgt der Erziehungsschnitt, um ein gleichmäßiges und gesundes Wachstum zu ermöglichen. Für Zierbäume kommt zudem der Formschnitt in Betracht. In diesem Zusammenhang werden gezielt spezielle Äste gekürzt oder entfernt, um der Krone des Baumes ein bestimmtes Aussehen zu verleihen. Mit zunehmender Höhe ist es mitunter erforderlich, einen Entlastungsschnitt durchzuführen. Dieser Schnitt wird benötigt, wenn das Gewicht auf einer Seite des Baumes deutlich höher ausfällt als auf der anderen.
2. Die Wuchsrichtung beobachten
Es ist von Vorteil, im Frühjahr nicht vorschnell die Säge anzusetzen. Wird den austreibenden Ästen eine kleine Wachstumsphase ermöglicht, zeigt sich sehr deutlich, in welche Richtung die jungen Äste zeigen. Anhand dieser Beobachtung kann abgeschätzt werden, ob der Ast nach oben oder eher zur Seite zeigt. Die Wuchsrichtung zu bestimmen, erlaubt es, die Äste auszuwählen, die am besten zum gewünschten Erscheinungsbild des Baumes passen.

3. Druck auf den Ast vermeiden
Handelt es sich um Äste, die bereits ein Wachstum von mehreren Jahren aufweisen, ist beim Sägen Vorsicht gefragt. Entsteht ein zu hoher Druck, besteht die Gefahr, dass sich Risse im Stamm bilden. Die richtige Vorgehensweise besteht aus dem Stufenschnitt. Der Ast wird demzufolge in mehreren Teilstücken gekürzt, bis die Säge schließlich am Stamm ankommt.
4. Den Astring nicht beschädigen
Eine gute Beobachtungsgabe ist ebenfalls beim Abtrennen des Astes vom Stamm gefragt. In diesem Fall besteht die Herausforderung darin, den Astring nicht zu beschädigen. Hierbei handelt es sich um den Übergang vom Stamm zum Ast. Dieser Übergang ist als Schutz des Stammes zu verstehen und zeichnet sich durch eine leicht überlappende Form aus. Dieses Stück gilt es komplett auszulassen, um die Gesundheit des Ginkgobaumes nicht in Gefahr zu bringen.
Stecklinge nicht vorschnell entsorgen
Besteht ein Interesse an weiteren Ginkgobäumen im Garten, kann es sich bezahlt machen, die abgeschnittenen ausgetriebenen Äste nicht direkt in den Bioabfall zu befördern. Die Äste eignen sich mitunter als Stecklinge. Erforderlich ist hierfür eine Mindesthöhe von 10 bis 20 cm. Im Anschluss benötigen die jungen Äste konstante Feuchtigkeit, aber keine Nässe, um neue Triebe auszubilden. Hilfreich ist zudem die Verwendung von Anzuchterde. Diese Erde verfügt bereits über die wichtigsten Nährstoffe, um die erhoffte Bildung von neuen Wurzeln aktiv zu unterstützen.

Die wichtigsten Fakten rund um den Ginkgo-Baum
Die stolze Lebenserwartung ist nicht der einzige interessante Fakt über den Ginkgobaum. Es gibt zahlreiche weitere Zahlen, die insbesondere für das Wachstum junger Bäume von Interesse sind. Der Ginkgo erreicht je nach Standort eine durchschnittliche Wuchshöhe von 15 bis 20 Meter. In Regionen mit konstanter Sonnenstrahlung erreicht diese Baumart sogar Höhen von über 40 Meter.
Bis zum Erreichen der maximalen Höhe wächst der Ginkgobaum circa 30 – 50 cm innerhalb eines Jahres. Dient der Baum in erster Linie als Zierbaum, ist es dementsprechend notwendig, die Wuchshöhe bereits in den ersten Jahren aktiv zu begrenzen. Das gilt für die Höhe ebenso wie das Wachstum in der Breite. Ein Durchmesser von 10 bis 15 Meter ist in diesem Bereich als Durchschnitt zu betrachten. Angesichts dessen empfiehlt sich ein Standort, der einen ausreichenden Abstand zu den nächstliegenden Gebäuden wahrt.
Pflegetipps für die ersten Jahre
Ein Zierginkgo, der in einem Pflanzenkübel heranwächst, benötigt in den Wintermonaten einen frostfreien Standort. Sinken die Außentemperaturen dauerhaft unter 5 °C, ist die Pflanze am besten an einem geschützten Ort wie einem unbeheizten Wintergarten aufgehoben. In Kellern und Garagen müssen Fenster vorhanden sein, um den Baum nicht komplett dem Sonnenlicht zu entziehen. Für Bäume, die direkt in die Erde gepflanzt wurden, empfiehlt es sich, in den ersten Jahren Matten aus natürlichen Materialien, wie Jute, um den Baumstamm zu wickeln. In den Wintermonaten verhindert diese Vorsichtsmaßnahme, dass der Stamm Frostschäden zurückbehält.