Radieschen schießen: Ursachen und Gegenmaßnahmen
In der Regel sind Radieschen sehr unkompliziert, was den Anbau anbelangt. Dennoch kann es dazu kommen, dass sie zum falschen Zeitpunkt schießen und blühen. Das kann verschiedene Ursachen haben, die oftmals darin liegen, dass sie nicht richtig gepflanzt oder an einem ungünstigen Ort gesät wurden.
Warum schießen Radieschen und was kann man dagegen tun?
Radieschen gelten gemeinhin als pflegeleichte Pflanzen für den privaten Anbau im Garten. Sie wachsen sehr schnell, sodass sie auch mehrmals pro Saison angebaut werden können. Die ideale Anbauzeit liegt im Frühjahr bis Herbst, wobei im Sommer eher bestimmte Sommersorten gedeihen. Neben den Witterungsbedingungen spielt auch der Platz im Beet eine wichtige Rolle. Im Grunde benötigen die Radieschen von allem etwas, doch in einem ausgewogenen Maße.
Wenn die Bedingungen nicht passen, dann kann es zum Schießen der Radieschen kommen. In diesem Falle sind die Radieschen nicht verdorben oder ungenießbar. Jedoch schmecken sie häufig bitter oder führen zu einem unerwünschten Beigeschmack. Häufig sind geschossene Radieschen sehr holzig. Ihnen fehlt dann die übliche Saftigkeit und Zartheit.

Die möglichen Ursachen
Die idealen Anbauzeiten liegen im Frühjahr und im Herbst. Für die hohen Temperaturen des Sommers sind nur Sommersorten wie Sora oder Vitessa innerhalb des Halbschattens geeignet, vor allem in Kombination mit Mischkulturpartnern wie Buschbohnen, Porree und Mangold. Andere Radieschenarten jedoch gehen an hohen Temperaturen und langen Tagen zugrunde. Sollten sie zu spät im Frühling oder zu früh im Herbst gepflanzt werden, dann führen die hohen Temperaturen unweigerlich zum Schießen.
Zudem brauchen Radieschen ausreichend Platz zum Gedeihen. Zwischen jedem Saatkorn sollte ein Abstand von 15 cm bestehen. Andernfalls herrscht zwischen den einzelnen Rettichen erhöhter Konkurrenzdruck: Um genügend Licht zu bekommen, müssen die Pflanzen über die anderen Rettiche hinauswachsen. Und somit beginnt das Schießen. Zudem sollten die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden und regelmäßig Wasser bekommen.

Auch mit ausreichend Abstand kann ein Mangel an Licht zu einem plötzlichen Schießen führen. Wenn zum Beispiel zu früh im Jahr gesät wurde und das Wetter nicht mitspielt, die Wolkendecke zu dicht ist und die Sonne nicht ausreichend Licht spendet, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für ein übermäßiges Wachstum. Ein schlecht gewählter Anbauplatz kann ebenfalls dazu führen, dass die Radieschen nach Licht suchen und daher in die Höhe schießen.
Weitere Gründe für ein plötzliches Schießen umfassen Nährstoffmangel sowie Veränderungen bei der Tageslänge. Dann fühlen sich die Pflanzen „bedroht“ und gehen in den Vermehrungsmodus. Sie schießen, bilden Blüten und wollen somit ihr Fortleben sichern.
So lässt sich das Schießen der Radieschen verhindern
Das Schießen lässt sich nicht immer 100%ig verhindern. Schließlich ist kein Gärtner Herr über das Wetter und die Sonne. Wenn nicht ausreichend Sonne zur Verfügung steht oder der Sommer bereits im Frühling anklopft, dann kann der Gärtner dagegen nichts tun. Allerdings lässt sich die Wahrscheinlichkeit des Schießens minimieren, indem die idealen Bedingungen geschaffen werden. Dazu zählt die richtige Anbauzeit und Anbauweise. Auch der Ort für den Anbau sollte abhängig von der Jahreszeit gut gewählt sein. Zudem sollten die Rettiche zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden.

In der Regel beginnt die Anbauzeit Ende Februar im Gewächshaus. Im Frühjahr kann es bis zu acht Wochen dauern, bis die Rettiche geerntet werden können. Außerhalb des Gewächshauses und zu den warmen Monaten gedeihen Sommersorten innerhalb von drei bis vier Wochen, sollte das Wetter mitspielen. Anschließend blüht der Garten-Rettich den ganzen Sommer hindurch und versorgt somit die Küche regelmäßig mit frischem Nachschub. Allerdings sollten sie dabei nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Auch der Herbst stellt eine ideale Anbauzeit für den Rettich dar. Idealerweise gedeihen sie bei mittleren Temperaturen zwischen 10 und 16 Grad Celsius.
Weiterhin benötigen die Radieschen – wie jede andere Pflanze – das richtige Maß an Wasser. Der Rettich wächst schnell und ist daher durstig. Die regelmäßige Bewässerung sorgt auch dafür, dass die Radieschen nach der Ernte saftig und zart werden. Bei Hitze und Trockenheit sollte immer etwas mehr gegossen werden.
Rettich richtig einpflanzen und ernten
Das Schießen lässt sich bereits durch die richtige Anbauweise minimieren. Beim Pflanzen sollte der Boden ausreichend gelockert werden. Mit einem Stiel oder einem Rechen lässt sich eine 1 bis 2 Zentimeter tiefe Saatrille anlegen. Anschließend sollte reifer Kompost eingearbeitet werden. Da es sich beim Rettich um einen Flachwurzler handelt, helfen Dünger und Kompost in der oberen Erdschicht beim Wachstum. Weiterhin zählt es zu den Schwachzehrern, weswegen zusätzliche Düngungen nach dem Pflanzen nicht mehr notwendig sein sollten.
Um ein Schießen zu verhindern, sollte der Rettich rechtzeitig geerntet werden. Vor allem bei einem Wetterumschwung, plötzlicher Hitze oder ungewöhnlich kalten Tagen ohne viel Sonne sollten die Radieschen häufiger überprüft werden. Lieber etwas früher ernten, bevor sie ihren Geschmack verlieren. In der Regel lassen sich rote Rettiche ernten, bevor ihr Durchmesser 2,5 cm misst. Weiße Rettiche sind schon bei weniger als 2 cm erntereif.