Die Fette Henne gehört hierzulande zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Sie zeigt ihre Blütenpracht bis weit in den Herbst hinein, also dann, wenn andere Stauden schon längst verblüht sind. Mal sind ihre Blüten leuchtend rot, mal strahlend weiß und ein anderes Mal rosa oder pink. Wer die Fette Henne trocknet, kann sich sogar das ganze Jahr über in der Wohnung an ihr erfreuen, denn sie lässt sich hervorragend haltbar machen. Aus den getrockneten Blüten kann man wunderschöne und sehr dekorative DIY-Ideen gestalten.
Den richtigen Ort wählen und die Fette Henne schneiden
Ganz wichtig ist, dass die Triebe und Blüten an einem relativ warmen Ort mit geringer Luftfeuchtigkeit trocknen können. Er sollte nach Möglichkeit dunkel oder zumindest keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Der Grund: Zu viel Licht lässt die intensiven Farben verblassen, und das wäre sehr schade. Ebenso muss die Luft zirkulieren können, damit sich kein Schimmel bildet. Doch wie geht man genau vor? Zunächst schneidet man die gewünschten Triebe an einem trockenen Tag frisch ab. Sie dürfen nicht feucht vom Regen, Morgentau oder Nebel sein. Außerdem sollten sie frei von schadhaften Stellen oder Krankheitsanzeichen sein und auch nicht von Insekten bewohnt werden.
Zum Schneiden eignet sich ein scharfes Messer oder eine gute Gartenschere am besten. Stumpfe Werkzeuge könnten die Triebe zerdrücken, und auch das Abreißen oder Abbrechen sollte vermieden werden. Wer zum Sammeln im Garten gleich eine mit Wasser gefüllte Vase mitnimmt, hält die Pflanze bis zum eigentlichen Trocknungsvorgang frisch. Tipp: Für eine besonders abwechslungsreiche Gestaltung der Deko bietet sich ein Mix aus vollständig aufgeblühten und noch geschlossenen Blüten an. Vor allem Trockensträuße wirken dadurch sehr natürlich.

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So trocknet die Fette Henne am besten
Grundsätzlich darf die Pflanze zwar auch im Backofen getrocknet werden, dabei kann es aber passieren, dass die Pflanze zu stark schrumpft, zerfällt oder gar verbrennt. Der Ofen muss über eine Umluft-Funktion verfügen, und die Temperatur sollte nicht viel höher als 35 °C sein. Das Lufttrocknen ist deutlich schonender und führt meist zu schöneren Ergebnissen, dauert aber auch länger. Hier ist also Geduld gefragt. Wer nur wenige einzelne Triebe und Blüten trocknet, rechnet mit bis zu zwei Wochen, ein kompletter Strauß mit der Fetten Henne benötigt vier bis sechs Wochen. Und so gehen Blumenfreunde vor:
- Alle welken Pflanzenteile sorgfältig entfernen.
- Jetzt die Stiele mit einer nicht zu harten Schnur zusammenbinden. Alternativ bietet sich ein Gummiband an. Es hat den Vorteil, dass es sich den schrumpfenden Stielen anpasst und diese dadurch nicht so leicht herausrutschen.
- Die Sträuße dürfen nicht zu dicht sein, denn sonst kann die Luft im Inneren nicht richtig zirkulieren, und es bildet sich Schimmel.
- Die zusammengebundene Fette Henne hängt man nun kopfüber an dem zuvor gewählten trockenen, dunklen und luftigen Ort auf.
- Da die Stiele und Blüten während des Trocknens an Volumen verlieren, überprüft man alle paar Tage, ob die Fixierung mit der Schnur oder dem Gummiband noch hält.

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Alternativ mit Silica-Gel trocknen
Silica-Gel (auch Kieselgel genannt) kennen wir alle durch die winzig kleinen Beutelchen, die sich beispielsweise in Verpackungen von Schuhen oder elektronischen Geräten befinden. Es entzieht Feuchtigkeit und ist ein ideales Trockenmittel. Wer keinen passenden Ort hat, um die Fette Henne kopfüber zum Trocknen aufzuhängen, kann diese Methode verwenden. Entweder sammelt man im Laufe der Zeit die kleinen Beutelchen oder man besorgt sich im Handel eine ausreichende Menge. Das Trocknen funktioniert ganz einfach:
- Ein gut verschließbarer Behälter wird mit Silica-Gel befüllt. Der Boden sollte vollständig bedeckt sein.
- Jetzt legt man die Triebe der Fetten Henne dazu, wobei die Blüten zum Schutz ihrer Form nach unten zeigen sollten.
- Vorsichtig noch etwas Kieselgel über die Pflanzenteile schütten und den Behälter luftdicht verschließen.
- Das Gel nimmt nun die Feuchtigkeit auf. Das kann ein paar Tage bis zu einer Woche dauern.
- Das Silica-Gel muss im Anschluss nicht entsorgt werden. Man gibt die feinen Körnchen einfach bei 110 bis maximal 130 °C für circa ein bis zwei Stunden in den Backofen (Umluft-Funktion). Achtung: Für die Mikrowelle und höhere Temperaturen ist es nicht geeignet!
- Das Gel kann nun erneut zum Trocknen verwendet werden.
Bei sorgsamer Handhabung führt diese Trockenmethode bei der Fetten Henne zu ebenso guten Ergebnissen.
 
 