Johanniskraut im Garten: Ist das verboten oder erlaubt?

von EigenAdmin12
Johanniskraut im Garten

Johanniskraut zählt zu den traditionsreichsten Heil- und Symbolpflanzen Europas. Die leuchtend gelben Blüten galten als Zeichen für Licht und sollten böse Geister abwehren. Im Volksmund bezeichnete man Johanniskraut auch als Blutkraut, Jesusblut oder Herz-Jesu-Kraut, wegen der charakteristischen roten Farbe des Pflanzenöls und seiner bis heute in der Naturheilkunde geschätzten stimmungsaufhellenden Wirkung.

Trotzdem herrscht immer wieder Unsicherheit, ob der Anbau im eigenen Garten überhaupt erlaubt ist. Was müssen Interessierte im Vorfeld über diese traditionsreiche Heilpflanze wissen?

Rechtliche Hinweise: Ist Johanniskraut im Garten verboten?

Zunächst einmal lässt sich ein häufiger Irrtum klarstellen: In Deutschland ist der private Anbau von Johanniskraut völlig legal. Wer die Pflanze im eigenen Garten oder auf dem Balkon kultiviert, muss sich keine Sorgen um rechtliche Konsequenzen machen. In einigen anderen Ländern, wie zum Beispiel der Schweiz, sieht das jedoch anders aus. Hier ist der Anbau nicht ohne Weiteres gestattet. Denn Johanniskraut ist eine wüchsige Pflanze, die sich in kurzer Zeit stark ausbreitet. Da es heimische Pflanzenarten verdrängt, gilt es dort als invasive Art und unterliegt einigen Einschränkungen.

Hypericum Perforatum

Gabriela Beres/shutterstock.com

Welche Vorteile bietet Johanniskraut im Garten?

Johanniskraut ist nicht nur eine Heilpflanze, sondern auch eine vielseitige und attraktive Gartenpflanze. Es gilt als ausgesprochen pflegeleicht, robust und trockenheitsverträglich. Angesichts der immer heißer und trockener werdenden Sommermonate ist das ein großer Vorteil. Ebenso freuen sich zahlreiche nützliche Insekten wie zum Beispiel Bienen über die nektarreichen gelben Blüten als wertvolle Nahrungsquelle. Der üppige Wuchs und die leuchtenden Farben erfreuen auch das menschliche Auge und lassen den Garten im Sommer besonders erstrahlen.

Tipps zu Standort und Pflanzung

Johanniskraut ist keine besonders anspruchsvolle Pflanze, dennoch gibt es einige Faktoren, die es bei der Wahl des Standorts zu beachten gilt. Es bevorzugt einen sonnigen Standort mit durchlässiger, eher nährstoffarmer Erde. Staunässe verträgt diese Pflanze nicht. In direkter Nachbarschaft passen Kräuter und Stauden mit ähnlichen Ansprüchen. Besonders schön fügt sich das Johanniskraut in Wildstaudenbeete ein.

Wer Johanniskraut im Garten anpflanzen möchte, kann Jungpflanzen aus der Gärtnerei erwerben und im Garten anpflanzen. Die ideale Pflanzzeit ist zwischen März und Mai. Der Pflanzabstand sollte mindestens 30 bis 40 Zentimeter betragen, da Johanniskraut starke Wurzelausläufer bildet. Alternativ ist auch eine direkte Aussaat zwischen März und April möglich.

Blühendes Johanniskraut

kazutaka.Japan/shutterstock.com

Johanniskraut richtig pflegen

Ein großer Vorteil von Johanniskraut ist seine Anspruchslosigkeit. Gießen ist nur bei anhaltenden Trockenphasen erforderlich. Düngen ist ebenfalls nicht notwendig. Ein Rückschnitt im Frühjahr, vor dem Neuaustrieb, oder bei blühfaulen, struppigen Pflanzen kann helfen, die Blüte anzuregen und den Wuchs kompakt zu halten. Das Echte Johanniskraut neigt dazu, sich durch Selbstaussaat stark auszubreiten. Wer das verhindern möchte, sollte die Samenstände rechtzeitig entfernen und Rhizomsperren verwenden.

Artenvielfalt entdecken

Obwohl das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) die bekannteste Art in der Gattung Hypericum ist, gibt es noch viele weitere, die ebenfalls für den Anbau im Garten geeignet wären:

  • Teppich-Johanniskraut (Hypericum calycinum) ist ein beliebter Bodendecker mit besonders großen Blüten.
  • Blut-Johanniskraut (Hypericum androsaemum) wächst als Zierstrauch und besticht mit dekorativen Beeren im Herbst.
  • Polster-Johanniskraut (Hypericum polyphyllum) ist flach wachsend und daher perfekt für Steingärten oder Trockenmauern.
  • Zwerg-Johanniskraut (Hypericum olympicum) ist mit einer Wuchshöhe von bis zu 15 cm besonders kompakt und daher ideal für kleine Beete oder Balkonkästen geeignet.
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum) liebt feuchte Standorte und passt hervorragend für Teichränder oder feuchte Gartenbereiche.
  • Zitronen-Johanniskraut (Hypericum hircinum) wächst als Halbstrauch, duftet angenehm und eignet sich gut für Tees.
  • Großblumiges Johanniskraut (Hypericum patulum)ist ein Zierstrauch mit überhängendem Wuchs und besonders großen Blüten.

Medizinische Anwendungen und gesundheitliche Vorzüge von Johanniskraut

Obwohl alle Arten der Gattung Hypericum die wertvollen pflanzlichen Öle enthalten, sind sie nur bei dem Echten Johanniskraut in einer ausreichenden Konzentration vorhanden, um einen gesundheitsförderlichen Effekt erzielen zu können. Innerlich angewendet kann Johanniskraut bei leichten depressiven Verstimmungen, Einschlafstörungen helfen und Symptome des prämenstruellem Syndrom (PMS) mildern. Äußerlich angewendet wirkt Johanniskrautöl, auch bekannt als Rotöl, entzündungshemmend und antibakteriell. Es kann zur Behandlung von kleinen Wunden, leichtem Sonnenbrand und Muskelverspannungen dienen.

johanniskraut öl

Halil ibrahim mescioglu/shutterstock.com

Zu beachten gilt jedoch, dass bei der Anwendung von Johanniskrautöl mögliche Wechselwirkungen mit anderen Präparaten auftreten können. Besonders bei gleichzeitiger Einnahme der Antibabypille, Psychopharmaka oder Blutverdünnern ist eine vorherige Absprache mit einem Arzt oder Apotheker dringend zu empfehlen. Außerdem machen die enthaltenen Wirkstoffe im Johanniskraut die Haut lichtempfindlich. Besonders in den Sommermonaten ist es daher wichtig, einen hohen Sonnenschutz aufzutragen und möglichst wenig Zeit in der direkten Sonne zu verbringen. Andernfalls kann es zu starkem Sonnenbrand und Hautverbrennungen kommen.

Johanniskraut als Zier- und Nutzpflanze im heimischen Garten

Johanniskraut ist eine traditionsreiche, pflegeleichte und vielseitige Pflanze, die Mensch, Tier und Garten gleichermaßen bereichert. Der Anbau ist in Deutschland ohne Einschränkungen erlaubt und bietet sowohl ästhetischen als auch ökologischen Mehrwert. Wer sich für Johanniskraut entscheidet, holt sich eine schöne, nützliche und symbolträchtige Pflanze in den Garten.

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