AdBlue gegen Unkraut: Das sollte man wissen
Viele Hobbygärtner lassen sich die ungewöhnlichsten Methoden gegen Unkraut einfallen, das sich in ihren liebevoll gestalteten Beeten breit macht. Angeblich soll auch AdBlue ein effektives Mittel sein, das lästige Grün endlich loszuwerden. Stimmt das oder handelt es sich hierbei nur um ein Gerücht?
Was versteht man unter AdBlue?
Bei AdBlue handelt es sich um eine beinahe geruchslose, klare Flüssigkeit, die in bestimmten Dieselfahrzeugen verwendet wird. Sie besteht zu etwa einem Drittel aus Harnstoff und gefiltertem Wasser. Diese Mischung ist auch unter der Bezeichnung AUS 32 bekannt. Inzwischen wird Harnstoff aus Kohlenstoffdioxid und Ammoniak produziert. Moderne Dieselautos haben dafür einen separaten Behälter, der je nach Modell zwischen acht und vierzig Liter fasst. Mithilfe dieser Flüssigkeit kann die Menge an schädlichen Stickoxiden in den Abgasen um etwa 90 % reduziert werden.
Unkraut bekämpfen mit AdBlue: Ist das möglich?
Auf den ersten Blick wirkt AdBlue zwar vielversprechend, doch es spricht einiges dagegen, die Flüssigkeit gegen Wildpflanzen einzusetzen. Stattdessen sollte man doch eher auf Hausmittel wie Salz oder Essig zurückgreifen.
- Es ist nicht belegt, dass AdBlue Unkraut vernichtet. Des Weiteren ist die Anwendung dafür nicht erlaubt, weder in Beeten noch auf Pflastersteinen oder Wegen.
- AdBlue ist ein chemisches Gemisch, das die Erde mit der Zeit schädigt. Wer Garten und Umwelt schonen will, setzt auf umweltfreundlichere Mittel.
- Dadurch, dass es keinen Beweis für die Wirkung von AdBlue als Düngemittel oder gegen Unkraut gibt, kann es sein, dass überhaupt kein Effekt eintritt. Oder es passiert das Gegenteil von dem, was man sich erhofft: Wenn AdBlue dafür sorgt, dass Pflanzen besser wachsen, könnte auch das Unkraut widerstandsfähiger werden.

Wie giftig ist das Mittel?
Zwar ist AdBlue ungiftig, kann jedoch die Atemwege, die Augen oder die Haut reizen. Beim Benutzen muss man keine besondere Schutzkleidung tragen. Wenn die Flüssigkeit auf die Haut gelangt, sollte man sie gründlich mit reichlich Wasser abwaschen. Bestimmte Metalle wie Kupfer, Eisen oder Stahl können durch AdBlue auf lange Sicht angegriffen werden. Auch Kunststoffe und Lacke können Schaden nehmen, wenn sie länger mit der Flüssigkeit in Kontakt bleiben. Deshalb sollte man betroffene Stellen schnellstmöglich mit ausreichend Wasser reinigen.
Wie wird AdBlue entsorgt?
AdBlue ist nur eine gewisse Zeit lang verwendbar. Nach Ablauf dieser Frist kann sich der Harnstoff, der darin enthalten ist, auflösen. Dann erfüllt die Flüssigkeit nicht mehr ihren Zweck und schadet gegebenenfalls dem Fahrzeug. Je nach Wohnort gehören leere AdBlue-Behälter in die gelbe Tonne oder in den Restmüll. Kleine Reste des Mittels dürfen vorsichtig in den Ausguss gekippt werden. Doch Vorsicht: AdBlue kann Wasser verunreinigen und darf aufgrund dessen keinesfalls im Grundwasser landen. Wenn mehr Flüssigkeit übrig ist, bringt man sie am besten zum Recyclinghof.
Unkraut auf natürliche Weise entfernen

Mit diesen Tipps lässt sich Unkraut im Garten auch ohne Chemie ganz einfach beseitigen:
Essig & Salz
Essig und Salz gelten bei manchen als Geheimtipp gegen Unkraut. Ihr Einsatz im Garten ist jedoch nicht erlaubt. Laut Gesetz zählen Salz und Essig nicht zu den zugelassenen Mitteln zur Pflanzenbekämpfung. Der Grund: Gelangen diese Substanzen in den Boden, werden sie nur langsam abgebaut. Das kann über längere Zeit schädlich für Insekten, Pflanzen und das Erdreich sein.
Kochendes Wasser
Zusätze sind nicht immer notwendig. Auch siedendes Wasser kann dabei helfen, Wildpflanzen zu beseitigen. Dafür wird es direkt auf darüber gegossen. Danach lässt man alles austrocknen und entfernt die abgestorbenen Reste. Die Hitze schädigt das Innere der Pflanze so stark, dass sie abstirbt.
Kartoffelwasser (ungesalzen)
Wasser, das beim Kochen von Kartoffeln übrig bleibt, kann ebenfalls gegen das unerwünschte Grün helfen. Gleiches gilt für das Kochwasser von Reis oder Nudeln. In diesen Flüssigkeiten ist reichlich Stärke enthalten, die eine Verstopfung der Pflanzenporen herbeiführt. Die Hitze sorgt darüber hinaus dafür, dass das Unkraut beschädigt wird und schließlich eingeht.

Unkraut jäten
Wenn man die richtigen Gartengeräte nutzt, kann man auf umweltschonende und einfache Weise gegen Unkraut vorgehen. Der sogenannte Unkrautstecher eignet sich besonders gut, um tief wurzelnde Gewächse vollständig aus dem Boden zu holen. Dies gelingt am besten, wenn die Erde nach einem Regenschauer noch feucht ist. Dann lassen sich die Pflanzen leichter herausziehen und wachsen nicht so schnell nach. Zudem ist es hilfreich, wenn man die Erde regelmäßig lockert, damit sich das Unkraut gar nicht erst ausbreitet.
So beugt man Unkraut vor
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um den ungeliebten Wildkräutern vorzubeugen. So kann etwa ein spezielles Gartenvlies ausgelegt und anschließend mit Erde bedeckt werden, wenn man ein neues Beet anlegen möchte. Dadurch wächst das Unkraut deutlich langsamer und der Boden bleibt länger feucht. Auch eine Abdeckung mit Stroh oder Rindenmulch kann das Wachstum der lästigen Pflanzen verlangsamen und lässt das Beet ordentlicher wirken. Rindenmulch entzieht der Erde beim Zersetzen wichtige Nährstoffe, weshalb der Boden häufiger gedüngt werden muss.