Ferkelkraut bekämpfen: Wissenswertes und Tipps
Wer viel Arbeit in einen schönen, gepflegten Garten steckt, möchte eines unbedingt verhindern: Unkraut, welches die liebevolle Mühe wieder zunichtemacht. Nichts ist ärgerlicher, als zu sehen, wie der mühevoll gestaltete Garten mit Eindringlingen zu kämpfen hat.
Diese unerwünschten Pflanzen sind in den meisten Fällen nicht besonders attraktiv. Doch darüber hinaus können einige sogar regelrecht schädlich sein. Das Ferkelkraut ist ein besonders unbeliebtes Unkraut, welches zu den Letzteren gehört. Doch was ist Ferkelkraut überhaupt, woran kann man es erkennen, warum ist es schädlich – und vor allem: Was lässt sich dagegen tun?
Warum Ferkelkraut schädlich ist
Von Ferkelkraut geht keine Gefahr für den Menschen aus. Sowohl die Blüten als auch die Stängel und Blätter gelten als essbar. Selbst die Wurzeln können zu Nahrungszwecken verwendet werden. Auch Bienen und Feldtiere schätzen das Ferkelkraut als Nahrungsgrundlage. Allerdings fürchten besonders Pferdebesitzer Ferkelkraut, und das aus gutem Grund: Diese Pflanze steht im Verdacht, einige ernsthafte gesundheitliche Schäden bei Pferden auszulösen.
Dabei geht es insbesondere um neurologische Probleme wie den Hahnentritt, bei dem das Pferd unvermittelt eines oder beide Hinterbeine reflexartig anzieht. Das kann sowohl im Stand als auch beim Gang passieren. Auch Koordinationsschwierigkeiten oder ein röhrenartiges Wiehern können die Folge vom Verzehr des Ferkelkrauts sein. Die Ursache ist eine Substanz des Ferkelkrauts, die das Nervensystem der Pferde beeinflusst. Hierbei sei jedoch erwähnt, dass nicht jedes Pferd gleichermaßen auf die Pflanze reagiert; einige Pferde tragen auch überhaupt keine Schäden davon. Bei anderen wiederum löst Ferkelkraut die geschilderten Symptome sowie unter Umständen starke Schmerzen aus.

Ferkelkraut bekämpfen: Was kann man tun?
Besonders Pferdebesitzer fragen sich daher, was sie gegen das Ferkelkraut unternehmen können. Daher haben wir hier einige praktische Tipps zusammengestellt, die beim sicheren Umgang mit der Pflanze helfen.
Die Weide sichten
Eine der ersten Maßnahmen sollte sein, einen genauen Blick auf die Weide zu werfen und den Boden nach Ferkelkraut abzusuchen. Wie bereits erwähnt, kann die Pflanze bei einem flüchtigen Blick mit Löwenzahn verwechselt werden. Daher sollte man besonders genau darauf achten, die richtigen Pflanzen zu sichten. Bei trockenen und abgegrasten Weiden besteht eine erhöhte Gefahr auf Ferkelkraut. Im Zweifel sollten die Pferde von der Weide genommen werden.
Das Ferkelkraut entfernen
Eine effiziente Bekämpfung von Ferkelkraut ist eher schwierig. Am einfachsten ist es daher oft, die Pflanze manuell zu entfernen. Das reine Entfernen der Blüten verschafft nur kurzzeitige Abhilfe; besser ist es, den Boden rund um die Pflanze auszustechen. Anschließend sollte das komplette Ferkelkraut mitsamt der Wurzel sicher entsorgt werden. Eine anschließende Kalkdüngung kann helfen, dem Wachstum von Ferkelkraut vorzubeugen, da die Pflanze kalkarme Böden bevorzugt. Außerdem kann das Wachstum von Gras dabei helfen, die Ausbreitung des Ferkelkrauts zu hemmen.

Das Heu kontrollieren
Auch das Heu sollte regelmäßig auf Ferkelkraut untersucht werden, da sich hier schnell die unerwünschte Pflanze einschleichen kann. Besonders Heu von Weiden, die bereits mit Ferkelkraut in Kontakt gekommen sind, sollte mit besonderer Vorsicht kontrolliert werden. Erkannte Pflanzen können ebenfalls entsorgt werden; im Zweifel sollte jedoch auch hier lieber das Heu komplett ausgetauscht werden.
Grundlegendes zum Ferkelkraut
Das Ferkelkraut (auch als „Gewöhnliches Ferkelkraut“ bezeichnet, lat. Hypochaeris radicata) ist eine in unseren Breiten sehr verbreitete Pflanze. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Wildstaude, die sich ohne menschliche Hilfe vermehrt. Allgemein wächst sie gerne unter den unterschiedlichsten Bedingungen, sowohl auf Wiesen und Heiden als auch an Waldrändern. Da sie nicht besonders anspruchsvoll ist, kann man diese Pflanze auf nahezu allen Freiflächen finden. Eine der wenigen Bedingungen für gutes Wachstum der Pflanze ist die Sonneneinstrahlung: Das Ferkelkraut bevorzugt einen sehr sonnigen, maximal gering schattigen Platz. Insbesondere ein sandiger, humoser Boden dient diesen Pflanzen als hervorragende Grundlage.
Durch ihre Eigenschaften ist das Ferkelkraut eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche heimische Bienensorten. Auch für Feldtiere wie Hasen bietet die Pflanze eine wichtige Nahrungsgrundlage. Für den Menschen ist das Ferkelkraut unschädlich; früher wurden die Blüten sogar als Medizin bei Verdauungsproblemen verwendet. Sie gilt als essbar, hat aber heute keine Bedeutung mehr in der Heilpflanzenkunde.

Woran erkennt man das Unkraut?
Auf den ersten Blick kann man das Ferkelkraut schnell mit Löwenzahn verwechseln. Grund dafür sind die krautigen, länglich gezahnten Blätter und die gelben Blüten, die sich an den langen Stängeln öffnen. Doch bei genauerem Hinsehen kann man schnell den Unterschied erkennen: Die Blätter des Ferkelkrauts sind nicht so stark gezähnt wie beim Löwenzahn. Zudem sind die Blätter meist mit Borsten behaart, insbesondere auf der Unterseite. Die Stängel sind im Gegensatz zum Löwenzahn eher schmal und fest, können jedoch ebenfalls Milchsaft enthalten. Zudem haben die Stiele oft mehrere Blütenansätze.
Die Blüten des Ferkelkrauts haben einen Durchmesser von zweieinhalb bis vier Zentimetern und öffnen sich besonders gerne an sonnigen Tagen, dann vornehmlich bis zur Mittagszeit. Die Blütezeit beginnt in der Regel im Juni und kann je nach Witterung bis Mitte oder Ende Oktober reichen. Auch die Früchte des Ferkelkrauts ähneln denen des Löwenzahns respektive der „Pusteblume“. Die Schließfrüchte befinden sich an fedrigen Fortsätzen, durch die diese mithilfe von Wind verbreitet werden.