Fenster streichen im Winter: Sinnvoll oder Notlösung?
In den Wintermonaten verbringen die meisten Menschen wieder mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Das ist der ideale Zeitpunkt, um eine Liste von Aufgaben zu erstellen, die als Renovierung rund um das Haus anstehen. Während das Streichen der Wände in Innenräumen im Winter kein Problem darstellt, sind sich die meisten Eigenheimbesitzer unsicher, ob der Anstrich von Fensterrahmen ebenfalls empfehlenswert ist. In diesem Ratgeber findet sich für diese Frage eine ausführliche Antwort.
Schäden am Lack sind beim Fenster streichen im Herbst und Winter mit größeren Risiken behaftet
Speziell bei Fensterrahmen aus Holz stellt die Lackierung die wichtigste Barriere gegen einziehende Nässe dar. Sind Risse in dieser Barriere vorhanden, nimmt das Holz in den feuchten Monaten im Herbst und Winter des Jahres deutlich schneller Schaden. Angesichts dessen raten Experten dazu, die Lackierung im Durchschnitt alle 4 bis 5 Jahre zu erneuern. Ist der Herbst bereits vorbei, stellt sich die Frage, inwieweit das Streichen der Fensterrahmen noch Zeit besitzt oder besser keine Wartezeit mehr duldet.
Der erste Schritt zur Klärung dieser Frage führt über die Begutachtung der Fenster. Gemeint sind hiermit sowohl die Rahmen im Raum als auch der äußere Bereich, der unmittelbar mit der Witterung in Kontakt kommt. Diese Begutachtung findet am besten im Tageslicht statt. In diesen Stunden ist es einfacher, auch kleinere Risse zu erkennen oder mit den Händen zu ertasten. Ist das Holz mit bloßen Augen zu erkennen, besteht akuter Handlungsbedarf und die neue Versiegelung des Holzes sollte nicht bis zum Frühjahr warten.
Unbesorgt in Geduld üben können sich dagegen alle Besitzer von Fensterrahmen, die aus Metall oder Kunststoff bestehen. Diese Rahmen nehmen in der Regel durch Feuchtigkeit keinen Schaden, sodass die Neulackierung eher als Schönheitsreparatur zu betrachten ist. Die Arbeit auf das nächste Frühjahr zu verlegen, hat insofern keine negativen Auswirkungen auf die Langlebigkeit der Fenster.

Der Wetterbericht ermittelt den richtigen Zeitpunkt zum Streichen
Es gibt Zeitpunkte im Winter, die sich keinesfalls zum Lackieren der Fensterrahmen eignen. Dazu gehören in erster Linie Tage, an denen die Feuchtigkeit diese Arbeit nicht zulässt. Darin eingeschlossen ist Regen und Schnee ebenso wie Nebel. In höher gelegenen Regionen ist es daher besser, auf das Frühjahr zu warten und erst bei sinkender Feuchtigkeit, die über den Winter entstandenen Schäden zu reparieren.
Wer dennoch nicht so lange warten möchte, sollte den Wetterbericht detailliert verfolgen. Bereits kleine Regenschauer können die geleistete Arbeit erschweren oder in die Länge ziehen. Anstatt die generelle Aussicht auf Regen zu verfolgen, ist es ebenfalls angebracht, stündliche Prognosen des Wetterradars im Auge zu behalten. Bleibt es den gesamten Tag und die Nacht über trocken, ist die erste Hürde zum Streichen der Fenster in den Wintermonaten überwunden.
Nicht jeder Lack eignet sich für diese Jahreszeit
Um aus Holz gebauten Fensterrahmen einen langfristigen Schutz vor Feuchtigkeit oder dem Einnisten von Insekten zu bieten, genügt es nicht, eine rissige Lackierung lediglich mit einer neuen Lackschicht zu überziehen. Vorarbeiten wie das vollständige Entfernen des Lacks oder das Auftragen einer Grundierung sind ebenfalls zu bedenken. Die Verwendung dieser Produkte erfordert einen weiteren Blick auf den Wetterbericht.
Ein Großteil aller Grundierungen und Lacke, die auf Holz aufgetragen werden, erfordert eine Mindesttemperatur. Diese zu unterschreiten, verstärkt die Gefahr, sich die gesamte Arbeit umsonst gemacht zu haben. Eine generelle Empfehlung hängt von der jeweiligen Marke ab. Einige Hersteller bieten Lacke an, die schon bei 8 °C Außentemperatur alle Qualitätsmerkmale erfüllen, während andere Produkte durchaus 10 °C oder mehr benötigen. Im Winter werden diese Temperaturen oftmals über Tage oder Wochen unterschritten. Der Zeitraum, in dem es möglich wäre, die Fenster im Winter zu lackieren, verringert sich durch diesen Fakt nochmals deutlich.

Fenster streichen im Winter: Die Trocknungszeit erweist sich als gravierendes Problem
Ein Grund, aus dem die meisten Menschen von dem Streichen der Fensterrahmen im Winter absehen, ist das Einhalten der Trocknungszeiten. Diese liegen für die Grundierung ebenso wie die Lackierung bei durchschnittlich 6 bis 8 Stunden. In diesem Zeitraum darf es weder regnen noch die Temperaturen deutlich absinken. Diese Voraussetzungen zu gewährleisten, ist auch in milden Wintern nicht zu 100 % zu garantieren.
Hinzukommt die längere Zeit, in der die Kälte aus dem Außenbereich ungehindert in die Wohnräume gelangt. Das kostet zusätzliche Energie zum Heizen und ist für alle Bewohner mit Unannehmlichkeiten verbunden. Ist schon im Vorfeld ersichtlich, dass mindestens zwei Schichten Lack gewünscht sind, macht es sich bezahlt, das Streichen auf den März oder April zu vertagen.
Fazit: Die Wintermonate schaffen für das Streichen erschwerte Bedingungen
Prinzipiell ist es möglich, die Fenster ebenfalls in der Zeit vom 21. Dezember bis zum 19. März zu streichen. In der Realität machen jedoch entweder die niedrigen Temperaturen oder die erhöhte Feuchtigkeit diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Fällt der Winter nicht ungewöhnlich mild aus, ist es günstiger abzuwarten und im Frühjahr zuerst die Schäden zu beheben und im Anschluss mit dem Auftragen des Lacks zu beginnen.