Seecontainer als Werkstatt: Perfekter Arbeitsplatz für Heimwerker
Seecontainer sind für den weltweiten Transport von Gütern unverzichtbar. Jährlich werden rund 150 Millionen Container auf Schiffen über die Weltmeere transportiert. Wie lässt sich aus einem solchen Seecontainer eine Werkstatt gestalten und welche Vorteile hat das für Hobbyhandwerker und kleine Unternehmen?
Warum eignet sich ein Seecontainer für den Umbau zur Werkstatt?
Ein wichtiger Vorteil von Seecontainern ist der attraktive Preis. Das gilt besonders für gebrauchte Modelle, welche von Logistikunternehmen ausrangiert und Privatkunden oder Firmen zum Kauf angeboten werden. Ebenfalls praktisch ist der geringe zeitliche Aufwand, denn einmal gekauft und zum vorgesehenen Standort transportiert, kann sofort mit dem Umbau und der Einrichtung der Werkstatt begonnen werden. Hierbei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Container an den individuellen Bedarf anzupassen. Darüber hinaus ist eine Werkstatt im Container kein feststehendes Bauwerk. Sollten ein Umzug oder ein Großauftrag es erforderlich machen, lässt sich der Container mit einem Lkw an einen anderen Standort transportieren.
Für wen sind Seecontainer attraktiv?
Vorteile bietet ein Seecontainer zur Umgestaltung in eine Werkstatt vor allem Heimwerkern. Gibt es im Haus, der Garage oder einem anderen Gebäude auf dem Grundstück keinen ausreichenden Platz für eine Hobbywerkstatt, schafft ein Seecontainer Abhilfe. Meistens ist das deutlich günstiger, als wenn ein neues Gebäude für eine Werkstatt errichtet würde. Auch kleine und mittelständische Unternehmen erweitern durch das Aufstellen eines Seecontainers ihre Nutzfläche. Hier kann ein Container nicht nur zur Werkstatt umgebaut, sondern auch als Materiallager oder Warenlager genutzt werden.

Vom Container zur Werkstatt in fünf Schritten
Innerhalb kurzer Zeit kann durch den Kauf und die Umgestaltung eines Seecontainers eine eigene Werkstatt auf einem Privatgrundstück oder Firmengelände entstehen. Nachfolgend werden die einzelnen Arbeitsschritte ausführlich erklärt.
1. Passenden Seecontainer finden
Um in einem Seecontainer eine Werkstatt einrichten zu können, muss zunächst ein geeignetes Modell gefunden werden. Seecontainer sind vor allem in zwei gängigen Maßen erhältlich. Sie sind jeweils 2,39 Meter hoch, 2,35 Meter breit und wahlweise knapp sechs oder rund zwölf Meter lang. Wer mit kleinem Budget eine Werkstatt in einem Überseecontainer einrichten möchte, der sollte sich nach Angeboten für gebrauchte Container umschauen. Alternativ dazu bieten einige Firmen die Miete eines solchen Containers an ihrem Standort an. Langfristig ist der Kauf eines gebrauchten Modells jedoch deutlich günstiger.
2. Seecontainer gründlich reinigen
Wurde ein neuwertiger Seecontainer gekauft und angeliefert, fällt der Reinigungsaufwand vor dem Umbau und der Einrichtung gering aus. Bei gebrauchten Modellen sollte die Grundreinigung jedoch der erste Arbeitsschritt sein. Dabei wird der Container sowohl von außen als auch von innen komplett gesäubert. Ein praktisches Hilfsmittel hierfür ist ein Hochdruckreiniger. Je nach früherer Beladung des Containers kann die Innenreinigung unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen.
3. Stromanschluss und Belüftung im Container installieren
Im nächsten Arbeitsschritt lassen sich die Grundvoraussetzungen für späteres Heimwerken im Seecontainer schaffen. Strom ist dazu unverzichtbar. Deshalb muss als Nächstes ein Stromanschluss zum Container verlegt werden, sofern dieser bis jetzt nicht vorhanden ist. Nach dem Verlegen der Elektrik werden Lampen im Inneren montiert, sodass für eine ausreichende Beleuchtung gesorgt ist. Ideal eignen sich Lichtquellen mit neutralem oder kaltem Licht, da dieses die Konzentration fördert.

Für eine Werkstatt wird ein Richtwert von mindestens 500 Lumen pro Quadratmeter empfohlen. Wer einen Container vor Ort bei einem Anbieter mietet, der muss sich üblicherweise nicht um einen Stromanschluss kümmern. Dieser ist bei gewerblichen Anbietern häufig schon vorhanden. Gegebenenfalls ist eine zusätzliche Belüftung in einer Containerwerkstatt sinnvoll. Sie kann in Form einer Lüftungsanlage direkt im Seecontainer installiert werden.
4. Bodenbelag für den Werkstattcontainer auswählen
Ein weiterer Gestaltungsschritt, um aus einem Seecontainer eine Hobbywerkstatt zu machen, ist die Auswahl eines Bodenbelags. In der Regel sind Seecontainer mit einem robusten Stahlboden ausgestattet. Für den Transport von Waren mag das die praktischste Lösung sein, als Werkstattboden eignet er sich jedoch nur bedingt. Stahlböden haben keine Schalldämmung, was zu hoher Geräuschentwicklung während der Nutzung führt. Um dagegen Abhilfe zu schaffen, lässt sich ein Seecontainer mit einem zusätzlichen Bodenbelag ausstatten. Infrage kommen alle Bodenbeläge, welche für Werkstätten geeignet sind. Sie sollten aus robustem, abriebfestem und rutschhemmendem Material bestehen.
5. Einrichten der Werkstatt im Seecontainer
Nachdem ein geeigneter Container gefunden, gründlich gereinigt, mit einem Stromanschluss versorgt und neuem Bodenbelag versehen wurde, kann das Einrichten der Werkstatt beginnen. Aufgrund der geringen Breite von nur sechs Metern sollte lediglich eine der beiden langen Containerwände mit Werkzeugen und Arbeitsfläche versehen werden.
Bleibt die andere Wand frei, haben Hobbyhandwerker im Inneren mehr Platz und Bewegungsfreiheit. An der Wand aufgestellte Schwerlastregale sorgen für Stauraum. Hier lassen sich Werkzeug und Arbeitsmaterial sortiert und übersichtlich aufbewahren. Welche Werkzeuge ihren Weg in den Container finden, hängt von der vorgesehenen Nutzung ab und sollte immer nach individuellem Bedarf entschieden werden. Idealerweise gibt es eine zusätzliche Ablagefläche für Arbeitsmaterialien.

Noch mehr Platz zum Heimwerken durch mehrere Container
Wem der Platz in einem Seecontainer für die Einrichtung einer Werkstatt nicht ausreicht, der kann zwei oder mehr Seecontainer miteinander verbinden. Aufgrund der einheitlichen Standardgrößen von Seecontainern lassen sich auch Modelle unterschiedlicher Hersteller problemlos miteinander verbinden. Bei vielen Herstellern sind entsprechende Vorrichtungen bereits ab Werk vorhanden. Denkbar wäre zum Beispiel, dass ein Seecontainer als Lagerfläche für Arbeitsmaterialien und ein zweiter Container als Werkstattbereich genutzt wird.
Fazit: Mit Seecontainern günstig zur eigenen Werkstatt
Etwas Aufwand und Planung sind zwar erforderlich, wenn man einen Seecontainer in eine Werkstatt umfunktionieren möchte, dafür bietet er jedoch viel Freiraum bei der Gestaltung. Außerdem entsteht auf diese Weise innerhalb kurzer Zeit eine Hobbywerkstatt ganz nach den eigenen Wünschen. Wer einen gebrauchten Seecontainer kauft, spart viel Geld, das zum Beispiel in die Ausrüstung der Werkstatt investiert werden kann. Auch kleine und mittelständische Unternehmen wissen die Vorteile eines Seecontainers zu schätzen und nutzen ihn teilweise als Werkstatt oder Lagerfläche.