Hartes Wasser ist in vielen Regionen ein alltägliches Thema. Oft bleibt es jedoch unbemerkt, da in vielen Haushalten Kalkflecken, verkalkte Geräte oder ein hoher Energieverbrauch falsch gedeutet werden. Eine Entkalkungsanlage macht das Wasser weicher und schützt den Haushalt langfristig vor Problemen, die durch Kalk verursacht werden.
Was bedeutet hartes Wasser – und wann ist Kalk ein Problem?
Die Wasserhärte wird durch den Gehalt an Kalzium- und Magnesiumionen bestimmt. Je höher deren Konzentration, desto „härter“ ist Wasser. Diese Mineralien sind grundsätzlich unbedenklich, können im Haushalt jedoch zu erheblichen praktischen Problemen führen.
Typische Folgen von hartem Wasser sind:
- Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten: Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Waschmaschinen oder Durchlauferhitzer setzen Kalk an, was zu Funktionsstörungen oder Defekten führen kann. Zusätzlich kann sich der Kalk auf den Geschmack von Kaffee oder Tee auswirken.
- Höherer Energiebedarf: Verkalkte Heizstäbe oder Leistungen sinken in ihrer Effizienz. Ein nur wenige Millimeter dicker Kalkfilm kann den Energieverbrauch deutlich erhöhen.
- Unsichere Wasserqualität in Leitungen: In alten Rohrsystemen kann Kalk Ablagerungen bilden, die zu Verengungen und Korrosion beitragen.
- Kalkflecken im Bad: Duschkabinen, Armaturen und Fliesen erfordern mehr Reinigungsaufwand.
- Beeinträchtigte Wasch- und Reinigungsleistung: Bei hartem Wasser benötigen Wasch- und Spülmaschinen höhere Dosierungen, was unnötige Kosten verursacht.
Diese Faktoren zeigen, warum Entkalkungsanlagen sinnvoll sind und man über eine Anschaffung nachdenken sollte.
Wie funktioniert eine Entkalkungsanlage?
Die meisten Entkalkungsanlagen basieren auf dem Prinzip des Ionenaustauschs. Dabei werden Kalzium- und Magnesiumionen aus dem Wasser entfernt und gegen Natriumionen ausgetauscht. Das Ergebnis ist weiches Wasser, das kaum Kalkablagerungen bildet.
Der Ablauf lässt sich in drei Schritten erklären:
- Enthärtung: Das Wasser fließt durch ein Harz, das die Härtebildner aufnimmt.
- Regeneration: Ist das Harz gesättigt, wird es mit einer Salzlösung (Regeneriersalz) gespült, wodurch die Mineralien aus dem Harz entfernt werden.
- Bereitstellung: Das enthärtete Wasser steht dem ganzen Haushalt zur Verfügung.
Neben dem Ionenaustausch existieren weitere technische Verfahren, die jedoch nicht alle Mineralien aus dem Wasser entfernen, sondern deren Eigenschaften verändern.
Vorteile einer Entkalkungsanlage
Die monetären Vorteile einer Entkalkungsanlage liegen an der längeren Lebensdauer von Haushaltsgeräten sowie einem geringeren Energieverbrauch beim Erwärmen von Wasser. Die sekundären Ersparnisse zeigen sich darin, dass keine separaten Wasserenthärter für Spül- oder Waschmaschinen oder den Kaffeevollautomaten gekauft werden müssen. Auch das Bad muss seltener und mit einem geringeren Einsatz von Reinigungsprodukten gepflegt werden. Das entkalkte Wasser erhöht jedoch auch den Komfort. Dieser zeigt sich etwa in einer weicheren Kleidung oder durch ein angenehmes Hautgefühl nach dem Duschen oder bei der Haarpflege.
Wo werden Entkalkungsanlagen installiert?
Entkalkungsanlagen unterscheiden sich darin, wo sie in das Hauswassersystem integriert werden. Die gängigste Art ist die klassische Enthärtungsanlage, die zentral am Hauswasseranschluss angebracht wird. Im Keller, im Technikraum oder im Hauswirtschaftsraum kommen alle Wasserleitungen zusammen. Dort versorgen sie das ganze Gebäude mit enthärtetem Wasser. Weiterhin gibt es kleinere Systeme, die direkt an einzelnen Entnahmestellen wie dem Wasserhahn in der Küche oder unter der Spüle montiert werden und nur das Wasser an diesem Punkt beeinflussen. Welche Platzierung sinnvoll ist, hängt davon ab, ob das gesamte Haus oder nur ein bestimmter Bereich versorgt werden soll.
Gesundheitliche Aspekte von weichem Wasser
Leitungswasser ist unabhängig von seinem Härtegrad gesundheitlich unbedenklich. Bei klassischen Enthärtungsanlagen wird der Kalzium- und Magnesiumgehalt reduziert. Einen Mangel an diesen Mineralien muss allerdings niemand befürchten, wenn auf eine ausgewogene Ernährung geachtet wird. Beim Ionenaustausch kann sich der Natriumgehalt im Trinkwasser erhöhen. Wie stark der Anstieg ist, hängt vom Härtegrad des Wassers ab. Für gesunde Menschen ist dies unproblematisch. Personen, die unter bestimmten Herz- oder Nierenerkrankungen leiden, sollten mit ihrem Arzt über den Einsatz einer Entkalkungsanlage sprechen und eventuell auf kleinere Anlagen zurückgreifen.