Zwischenzähler für Strom in Mietwohnung: Das sollte man wissen
Ein Zwischenzähler für Strom in einer Mietwohnung kann sinnvoll sein, wenn die Stromkosten zwischen mehreren Personen gerecht aufgeteilt werden sollen. Wird etwa ein Teil der Wohnung untervermietet oder soll eine Einliegerwohnung ohne eigenen Stromanschluss getrennt abgerechnet werden, kann der Zähler verhindern, dass es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien aufgrund des Stromverbrauchs kommt.
Sinnvoll ist der Zähler auch dann, wenn ein Teil des privaten Wohnraums gewerblich genutzt wird. Wer sich für den Einbau eines Zwischenzählers entscheidet, sollte jedoch wissen, dass es sowohl technische als auch rechtliche Vorgaben gibt, die beachtet werden müssen.
Was genau ist ein Zwischenzähler?
Ein Zwischenzähler – auch Unterzähler genannt – ist dafür da, um den Stromverbrauch innerhalb der bereits bestehenden Hauptleitung zu messen. Das bedeutet, dass er hinter dem Hauptzähler des Energieversorgers installiert werden muss. Der Zähler wird dabei direkt vor dem Stromkreis einbaut, dessen Verbrauch gemessen werden soll. Er dient lediglich zur internen Erfassung des Stromverbrauchs und muss nicht beim Netzbetreiber angemeldet werden. Grundsätzlich funktioniert der Unterzähler genauso wie ein normaler Stromzähler: Der elektrische Strom, der durch ihn hindurchfließt, wird gemessen und der Energieverbrauch in Kilowattstunden umgerechnet.

Was sollte bei der Anschaffung eines Zwischenzählers für Strom in einer Mietwohnung beachtet werden?
Zunächst sollte der Verwendungszweck des Zählers feststehen. Soll er lediglich der Kontrolle des eigenen Verbrauchs dienen, reicht ein einfacher Zähler aus, der nicht eichpflichtig ist. Soll der Zwischenzähler jedoch zur Abrechnung mit Mieter oder Untermieter genutzt werden, muss ein geeichter Zähler installiert werden. Um eine Manipulation der Messwerte des Energieverbrauchs auszuschließen, muss der Zwischenzähler zudem über eine Versiegelung verfügen, die unbefugte Eingriffe in das Gerät verhindert.
Was die technischen Anforderungen betrifft, sollte vorab geklärt werden, ob ein einphasiger oder dreiphasiger Stromzähler benötigt wird. Ein einphasiger Zwischenzähler kann zur Verbrauchsmessung von Haushaltsgeräten oder einzelnen Räumen genutzt werden, soll jedoch der Stromverbrauch einer ganzen Wohnung ermittelt werden, wird ein 3-Phasen-Stromzähler benötigt.
Gut zu wissen: Wer in einer Mietwohnung lebt, einen oder mehrere Räume untervermietet und deshalb einen Zwischenzähler einbauen möchte, sollte vorab seine(n) Vermieter(in) informieren, denn für die Installation eines Zwischenzählers ist in der Regel die Zustimmung des Wohnungsgebers erforderlich.
Rechtliche Grundlagen für den Einsatz von Zwischenzählern
Auch der Einbau von Zwischenzählern unterliegt verschiedenen Gesetzen und Verordnungen, wie zum Beispiel dem Energiewirtschaftsgesetz und der Stromnetzzugangsverordnung. Hier sind unter anderem die technischen Anforderungen des Zählers festgelegt, um eine korrekte Messung und Abrechnung des Stromverbrauchs zu gewährleisten. Die Dokumente können online abgerufen und heruntergeladen werden.
Was den Einbau und den Betrieb von Zwischenzählern betrifft, so müssen zudem die jeweiligen Landesbauordnungen beachtet werden. Je nach Bundesland steht die Landesbauordnung online zur Verfügung oder kann bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde angefordert werden.

Kann der Zähler selbst installiert werden?
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, den Einbau eines Zwischenzählers selbst vorzunehmen. Die Installation erfordert jedoch Fachwissen. Wer keinerlei Ahnung von elektrischen Anlagen hat, sollte die Installation auf jeden Fall von einer Elektrofachkraft durchführen lassen. Der Einbau eines Zwischenzählers kann für Nichtkundige auch dann gefährlich sein, wenn alle Sicherheitshinweise des Herstellers beachtet werden. Schon ein kleiner Fehler bei der Installation kann zu lebensgefährlichen Stromschlägen, Überlastungen und zu Brandschäden führen.
Wichtig für den Anschluss des Zählers ist ein Schaltplan von Haus oder Wohnung, denn hier sind sowohl Führungen als auch alle wichtigen Anschlüsse verzeichnet. Mithilfe des Plans kann ermittelt werden, welche Leitungen an den Zwischenzähler angeschlossen werden müssen, damit der neue Unterzähler den Stromverbrauch im gewünschten Bereich von Haus oder Wohnung messen kann.
Eine einfache Alternative: Der Steckdosen-Zwischenzähler für Mietwohnungen
Wem der Einbau eines Zwischenzählers zu kompliziert oder zu aufwendig erscheint, dem bietet sich die Möglichkeit, einen Steckdosen-Zwischenzähler zu verwenden. In das mobile Gerät, welches in jede herkömmliche 230 Volt Haushaltssteckdose gesteckt werden kann, wird das Elektrogerät, dessen Verbrauch gemessen werden soll, eingesteckt. Der Zähler zeigt den gemessenen Stromverbrauch in Kilowattstunden auf einem integrierten Display an.
Der Steckdosen-Zwischenzähler eignet sich jedoch lediglich zur Messung des Energieverbrauchs einzelner Geräte. Für einen ganzen Raum sowie für einen Bereich des Hauses oder der Wohnung wären entsprechend viele Steckdosen-Zähler erforderlich. Das kleine und kostengünstige Gerät kann nicht nur Verbrauch, Stromstärke, Spannung und Leistung anzeigen, nach Eingabe des Strompreises pro Kilowattstunde berechnet der Steckdosen-Zwischenzähler auch die entstandenen Stromkosten.

Die gemessenen Werte werden gespeichert und sind auch nach dem Ausstecken verfügbar. Je nach gewähltem Modell verfügen die praktischen Zähler über eine Uhrzeit- und (oder) Laufzeiterfassung. Wer die Messwerte nur für sich selbst benötigt, ist mit dem Steckdosen-Zwischenzähler bestens beraten. Für eine dem Recht entsprechende Stromabrechnung mit dem Untermieter ist das Gerät jedoch leider ungeeignet.
Fazit
Die Nutzung eines Zwischenzählers ist eine gute Möglichkeit, um den Stromverbrauch zu erfassen. Die geltenden Gesetze und Verordnungen zur Installation müssen eingehalten werden. Zu beachten ist auch, dass der Zähler – wenn er zur rechtskonformen Abrechnung mit Mieter oder Untermieter genutzt wird – geeicht und versiegelt werden muss, um eine mögliche Manipulation des Gerätes auszuschließen. Wer untervermietet, sollte die Vereinbarungen zur Kostenverteilung schriftlich Untermietvertrag festhalten.
Zur Kontrolle des eigenen Stromverbrauchs ist ein Zwischenzähler für die Steckdose – auch Energiekostenmessgerät genannt – eine einfache und praktische Möglichkeit, den Stromverbrauch von einzelnen Geräten im Haushalt zu ermitteln.