Blockheizkraftwerke (BHKW) sind fast nur als große Anlagen bekannt, die ganze Stadtviertel mit Wärme versorgen. Es gibt aber neuartige Mini-Blockheizkraftwerke, die gleichermaßen Strom und Wärme erzeugen. Es handelt sich um kompakte Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die dasselbe Funktionsprinzip eines großen BHKW auf einen kleinen Maßstab bringen.
Solche Kraftwerke erzielen einen hohen Wirkungsgrad, sparen CO2 und ermöglichen die Nutzung erneuerbarer Energien unabhängig vom Stromnetz. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Funktionsweise sowie die Vor- und Nachteile von Miniblockheizkraftwerken und ob sich der Import aus Staaten wie Neuseeland überhaupt lohnt.
Die Funktionsweise von Miniblockheizkraftwerken aus Neuseeland
Ein Mini-BHKW beruht auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Beim Erzeugen von Strom entsteht Wärme, die zum Heizen und für die Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Zur Stromerzeugung verwenden Miniblockheizkraftwerke einen Gas-Verbrennungsmotor oder eine Solaranlage. Mit dem gewonnenen Strom wird ein Generator angetrieben. Über einen Wärmetauscher lässt sich die Wärme dann in die Heizung einspeisen.
Dezentrale Energiegewinnung
Die kompakten Anlagen sind eine ideale Lösung für die dezentrale Energiegewinnung. Ein Mini-BHKW kann dort errichtet werden, wo Strom und Wärme benötigt werden. Dies erspart ein teures und aufwändiges Leitungssystem. Mit einem Mini-BHKW kann man ein Ein- oder Mehrfamilienhaus, eine öffentliche Einrichtung oder auch einen kleinen Gewerbebetrieb beheizen.
Strom und Wärme für Warmwasser und Heizung kommen aus einer Hand. Im Verbrennungsmotor des Miniblockheizkraftwerks können unterschiedliche Brennstoffe genutzt werden, wie Gas, Pellets, Heizöl und Erdgas. Aber auch Kraftwerke auf der Grundlage der „grünen Technologien“ Wasserstoff und Solar stehen zur Verfügung. Bei der Nutzung von Öl wird ein herkömmlicher Ottomotor angetrieben, während man für Pellets oder Holz einen Stirlingmotor benötigt.

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Die Vorteile eines Miniblockheizkraftwerks
Ein modernes Mini-BHKW bietet viele Vorteile für die Energiegewinnung im privaten wie gewerblichen Bereich. Eine solche Anlage zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus, der über 90 Prozent liegt. Herkömmliche Kraftwerke erreichen nur 30 bis 40 Prozent. Ferner kann man mit einem Miniblockheizkraftwerk Energie einsparen. Die gezielte und dezentrale Erzeugung von Strom und Wärme benötigt weniger Brennstoff- und Energieaufwand. Die Energieerzeugung erfolgt bei einem Mini-BHKW vor Ort. Dadurch spart man nicht nur Transportwege, sondern auch Kohlendioxidemissionen ein.
Wer auf eine solche Anlage zurückgreift, ist zudem unabhängig vom öffentlichen Strom- und Wärmenetz. Überschüssiger Strom wird an das öffentliche Netz abgegeben und vergütet. Für ein Mini-BHKW benötigt man überraschend wenig Platz. Es passt problemlos in kleine Kellerräume. Der Bau und Betrieb sind nicht so kompliziert wie man denkt. Für die Errichtung von einigen Mini-BHKW-Typen stehen staatliche Förderungen zur Verfügung. Hier die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
- hoher Wirkungsgrad
- Einsparung von Kohlendioxid
- Energieeinsparung
- Energievergütung für überschüssigen Strom
- Unabhängigkeit vom Stromnetz
- staatliche Förderung
- platzsparend
Welche Nachteile hat ein Mini-BHKW?
Als Nachteile von Miniblockheizkraftwerken sind die hohen Anschaffungskosten und die lange Amortisationszeit zu nennen. Der Kostenaufwand ist durch die Strom- und Wärmeeinsparung erst nach einigen Jahren eingespielt. Zudem erfordern Miniblockheizkraftwerke einen gewissen Aufwand für regelmäßige Instandhaltung und Wartung. Während des Betriebs erzeugt ein Mini-BHKW Geräusche. Bei Gebäuden mit einem vergleichsweise niedrigen Energiebedarf ist eine Wärmepumpe eine gute Alternative. Hier die wichtigsten Nachteile im Überblick:
- Anschaffungskosten (vorallem aus Neuseeland)
- lange Amortisationszeit
- Wartungsaufwand
- Geräuschbelastung

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Tipps für den Betrieb
Die Effizienz eines Miniblockheizkraftwerks ist dann gegeben, wenn der Wärmebedarf kontinuierlich hoch ist. Das gilt unter anderem für ein komplett vermietetes Mehrfamilienhaus oder für Gewerbeflächen. Um eine wirtschaftliche Nutzung zu gewährleisten, kommt es auf eine hohe Laufzeit an. Bei der Anschaffung sollten Sie auf Anlagen mit einem hohen Wirkungsgrad sowie umwelt- und klimafreundlichen Technologien setzen. Die Verbindung mit einer Solaranlage ist sinnvoll. Informieren Sie sich über Fördermöglichkeiten, um alle Optionen für die Finanzierung auszuschöpfen. Nehmen Sie eine ausführliche und kompetente Beratung in Anspruch.
Einsatzbereiche von Miniblockheizkraftwerken aus Neuseeland
Als Einsatzbereiche von Miniblockheizkraftwerken kommen Ein- und Mehrfamilienhäuser mit einem hohen Wärmebedarf in Frage. Dasselbe gilt für Gewerbeflächen mit einem kontinuierlichen Bedarf an Strom und Wärme. Dabei kann es sich um größere Büro- und Geschäftsräume, Produktionsstätten und Lagerräume handeln. Ein mit Biomasse betriebenes Mini-BHKW ist für landwirtschaftliche Betriebe eine gute Lösung zur Deckung des Strom- und Wärmebedarfs.
Was kostet ein Mini-BHKW?
Damit ein Miniblockheizkraftwerk wirtschaftlich arbeitet, muss es in seiner Dimensionierung auf den Strom- und Wärmebedarf des Objekts präzise zugeschnitten sein. Die Details sollten Sie mit einem Energieberater besprechen. In der Regel wird eine kleine Anlage mit einer langen Laufzeit empfohlen. Die Höhe der Anschaffungskosten hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Zu diesen Faktoren gehören die Größe, der genutzte Brennstoff und die Region. Für den privaten und kleingewerblichen Gebrauch stehe Anlagen in einem Kostenrahmen zwischen 15.000 und 35.000 Euro zur Verfügung. Hinzurechnen muss man Betriebskosten von 500 bis 1.000 Euro jährlich. Ferner benötigen Kraftwerke mit einer Laufzeit von 5.000 Stunden jährlich eine regelmäßige Wartung nach rund 2.500 Betriebsstunden.

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Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Der Bau von Miniblockheizkraftwerken wurde bis 2021 aus öffentlichen Mitteln gefördert, die von Privatleuten und Unternehmen abgerufen werden konnten. Heute können Interessenten aber immer noch Zuschüsse über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Die Voraussetzung ist allerdings, dass das Mini-BHKW den Erneuerbare-Energien-Standard erfüllt und mit Erdwärme, Biogas oder Biomasse arbeitet. Das macht Miniblockheizkraftwerke für landwirtschaftliche Betriebe besonders attraktiv. Darlehen der KfW stehen zudem für Miniblockheizkraftwerke zur Verfügung, die als Brennstoffzellenheizung oder mit grünem Wasserstoff genutzt werden.
Fazit: Effiziente Lösung für einen erhöhten Energiebedarf
Ein Miniblockheizkraftwerk ist zwar keine realistische Lösung für jeden Haushalt. Doch für Wohngebäude, gewerbliche Objekte und landwirtschaftliche Betriebe mit einem erhöhten Energiebedarf zahlt sich die Errichtung eines Mini-BHKW aus, wenn man es fachgerecht plant und Fördermöglichkeiten ausnutzt.