Gartenräume werden in der Regel nur einige Monate im Jahr intensiv genutzt. Dabei könnten sie durchaus auch den Wohnraum fast ganzjährig ergänzen. Entscheidend ist, wie man Flächen und Überdachungen und auch eventuelle Zusatzbauten plant, sodass sie bei Sonne, Regen und auch bei kalt werdendem Wetter gleichermaßen gut funktionieren.
Terrassenüberdachung und Teilüberdachung als erster Schritt
Ein erster, naheliegender Schritt zur Verlängerung der Gartensaison ist eine überdachte Terrasse. Konstruktionen aus Holz, Aluminium oder Stahl, mit Verglasung oder Polycarbonat, schützen vor Niederschlägen und mindern die Windbelastung, ohne den Bezug zur Außenwelt völlig aufzuheben. Je nach Detaillierung kann die einfache Überdachung später zu einem teilverglasten Sommergarten mit seitlichen Schiebeelementen ausgebaut werden, der auch in den Übergangszeiten noch angenehme Temperaturen bietet.
Bei der Planung müssen Ausrichtung, Dachneigung und Entwässerung in ihre Wirkung auf den Sonneneintrag, die Schneelast und das Wasserabführen eingerechnet werden. Ergänzende Elemente wie integrierte Beschattung, Steckdosen, Beleuchtung oder Infrarot-Heizstrahler lassen sich meist bereits in der Entwurfsphase mitdenken, um spätere Nachrüstungen zu erleichtern.
Gartenbauten und Rückzugsräume im Jahreslauf
Wer den Garten stärker strukturieren möchte, nutzt ein kleines Gartenhaus, einen Pavillon oder geschützte Sitzecken als Rückzugsorte. Solche Gartenbauten lassen sich so anordnen, dass sie Sichtachsen nutzen und zugleich die Privatsphäre schützen, etwa durch Hecken, Rankpflanzen oder Sichtschutzelemente. Teilweise werden sie mit Dämmung, Stromanschluss und Verglasung versehen, sodass sie als Lese- oder Arbeitsraum dienen können, solange Temperatur und Lüftung geregelt sind.
Garten als Wellness- und Erholungszone
Wer den Rückzugscharakter des Gartens stärken möchte, denkt häufig über Wasser- oder Wärmeeinheiten nach. Ein kleines Tauchbecken, eine Außendusche oder auch eine kleine Ruhezone lassen sich meist gut mit vorhandenen Terrassen oder Gartenhäusern kombinieren. So ergeben sich kurze Wege zwischen Innenraum und Garten.
Für viele Eigentümer wird der Garten allerdings erst dann zum ganzjährigen Rückzugsort, wenn eine Wärmekomponente gezielt mit eingeplant wird, etwa eine Sauna im Gartenhaus oder eine frei stehende Außensauna. Werden Garten und Terrasse langfristig mit einer Sauna geplant, kommen verschiedene Aspekte hinzu, wie z. B. eine geeignete und tragfähige Fundamentlösung, ausreichender Abstand zu den Grundstücksgrenzen, die Erschließung durch Stromleitungen sowie eine durchdachte Wegeführung zwischen Haus, Dusche und Saunastandort.
Baurechtliche Fragen rund um Gartensaunen
Saunen im Außenbereich gelten in vielen Fällen als Aufenthaltsräume und unterliegen damit strengeren Vorschriften als einfache Geräteschuppen. Ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, richtet sich nach den jeweiligen Vorschriften der Landesbauordnung. Je nachdem in welchem Bundesland man lebt, ist die Genehmigungsfreiheit von Grundfläche oder umbautem Raum abhängig, in jedem Fall sind aber für Saunen Genehmigungsverfahren vorgesehen.
Hinzu kommen Abstandsflächen gemäß der Musterbauordnung und den kommunalen Vorschriften. Zu den Grundstücksgrenzen ist meist ein Abstand von drei Metern einzuhalten, insbesondere wenn Feuerstätten oder elektrische Heizaggregate eingebaut werden. Vor der Umsetzung eines solchen Projekts ist es sicher sinnvoll, sich am Bauamt zu informieren und auch einen Blick in den Bebauungsplan zu werfen, um Vorgaben zu Gebäudehöhe, Dachform und dort zulässige Nebenbebauung abzuklären.
Vom Nutzgarten für die Saison zum Wohnbaustein für ganzjährig
Am Ende entscheidet die Kombination der Bausteine darüber, wie ganzjährig nutzbar ein Garten wird. Eine durchdachte Terrassenüberdachung, gute Beleuchtung, wettergeschützte Sitzplätze und eventuell auch noch Gartenbauten für sich genommen bilden zusammen ein Netzwerk von Aufenthaltsorten, das weit über die Sommermonate hinaus funktioniert. Wenn dieses Netzwerk über die Zeit hinweg und nach und nach gebaut wird, können Investitionen gestreckt werden und Erfahrungen aus der Nutzung in spätere Erweiterungen einfließen. Und so entwickelt sich die Außenfläche vom gelegentlich genutzten Grünstreifen zu einem abgestuften System von Rückzugsorten, das den Charakter des Hauses über dessen Zubehör hinaus prägt.