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Kiesweg anlegen ohne Unterbau: Das sollte beachtet werden

Viele Hobbygärtner setzen auf einen Kiesweg anstatt eines gepflasterten Weges. Ein Kiesweg fügt sich harmonisch in die Gartengestaltung ein und lässt sich günstig, einfach und schnell anlegen. Man kann ihn sogar ohne Unterbau erstellen, was viel Aufwand und Zeit spart sowie den Boden nicht versiegelt. In diesem Beitrag erfahren Sie, was bei Planung und Ausführung zu beachten ist, damit der Bau gelingt.

Die Vorzüge und Nachteile von Kieswegen

Im Unterschied zu einem Plattenweg ist ein Kiesweg sehr kostengünstig in der Anlage. Auch Laien können ihn innerhalb weniger Stunden bauen. Zudem zeichnen sich Kieswege durch ein natürliches Erscheinungsbild aus und erweisen sich als wasserdurchlässig und bodenschonend. Allerdings sind auch einige Nachteile aufzuführen. Durch einen Kiesweg ohne Unterbau kann Unkraut durchwachsen, was einen erhöhten Pflegeaufwand bedeutet. Außerdem kann der Kies in den Boden absinken, so dass die Kiesschicht von Zeit zu Zeit erneuert werden muss. Darüber hinaus benötigt der Weg eine Randeinfassung, damit er nicht zuwächst.

Kiesweg ohne Unterbau planen und richtig anlegen

kiesweg planen
Wilm Ihlenfeld/shutterstock.com

Legen Sie zuerst den geplanten Verlauf des Kiesweges fest. Bei einem großen Garten kann der Weg in Kehren und Kurven um Beete und Sträucher herum führen, während bei kleineren Gärten ein gerader Verlauf zu empfehlen ist. Der Kiesweg sollte mindestens eine Breite von 80 Zentimetern haben, so dass eine Schubkarre, ein Rasenmäher und andere Gartengeräte darauf bewegt werden können. Bei Abschnitten, die Zugänge zu Beeten oder Seitenwegen darstellen, genügt eine Breite von rund 60 Zentimetern.

Die Randeinfassung

Auch die Randeinfassung muss gründlich geplant werden. Sie soll verhindern, dass Rasen, Bodendecker und Unkraut den Randbereich bedecken. Zudem vermeidet eine massive Randeinfassung, dass Kies auf Beete und Rasenflächen gelangt. Für die Einfassung eignen sich Naturstein, Beton, Metallkanten, Klinkersteine und Betonsteine. Die Randsteine setzt man in ein Betonbett ein, damit sie fest und sicher stehen. Eine Alternative sind Kunststoff- oder Metallkanten, die man in den Boden treiben kann.

Den Belag für den Kiesweg auswählen

Welcher Kies beziehungsweise Splitt eignet sich am besten für einen Kiesweg? Gesiebter Splitt mit einer Körnergröße von rund fünf Millimetern sorgt für einen hohen Gehkomfort. Gut geeignet ist ebenso Basalt, weil er einer Druckbelastung langfristig standhält. Rundkörniger Kies sinkt hingegen in den Boden ein.

grober kies
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Materialien für den Bau

Für einen Kiesweg ohne aufwändigen Unterbau benötigen Sie die folgenden Werkzeuge und Materialien:

  • Schaufel und Spaten
  • Rechen
  • Stöcke und Schnüre zur Absteckung des Weges
  • Cuttermesser
  • Schubkarre
  • eventuell Walze
  • Kies und/ oder Splitt
  • Wasser und Bausand
  • eventuell Kunststoffhammer
  • Steine, Kunststoff- oder Metallkanten für die Randeinfassung
  • Beton
  • Unkrautvlies

Die Vorbereitung des Bodens

Zuerst stecken Sie den Verlauf des Weges ab. Stechen Sie den Rasen mit einem Spaten flach ab, und entfernen Sie die Soden. Heben Sie den darunter befindlichen Boden um zirka fünf Zentimeter aus. Die geplante Randeinfassung wird auf rund 10 Zentimeter Tiefe ausgehoben. Achten Sie auf einen ebenen und gleichmäßigen Verlauf.

Der Weg sollte ein leichtes Gefälle aufweisen, damit Niederschlagswasser abfließen kann. Schneiden Sie anschließend das Unkrautvlies mit dem Cuttermesser passend zu. Legen Sie das Vlies auf der gesamten Fläche des Weges aus, und stellen Sie sicher, dass keine Lücken verbleiben. Beziehen Sie auch die geplante Einfassung ein. Auf diese Weise werden das Absinken von Kies in tiefere Bodenschichten sowie das Durchwachsen von Unkraut verhindert oder wenigstens verzögert.

kiesweg ohne unterbau
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Die Randeinfassung bauen

Mischen Sie aus Wasser, Zement und Sand einen mageren Beton an. Dann füllen Sie die Masse in die vertiefte Randeinfassung. Danach setzen Sie die Steine ein. Achten Sie darauf, dass die Steine beziehungsweise Platten auf gleicher Höhe und gerade nebeneinander stehen. Für eine Einfassung aus Kunststoff- oder Metallkanten ist kein Betonbett erforderlich, da sie einfach mit einem Kunststoffhammer in den Boden getrieben werden kann.

Kies beziehungsweise Splitt aufbringen

Zum Abschluss erstellen Sie den Wegbelag. Bringen Sie den Kies beziehungsweise Splitt gleichmäßig aus. Schaffen Sie das Material mit einer Schubkarre heran, kippen es aus und verteilen es anschließend mit einem Rechen. Die Kiesschicht muss etwa fünf Zentimeter hoch sein und bündig mit der Randeinfassung abschließen. Es ist empfehlenswert, den Kies beziehungsweise Splitt mit einer Walze leicht zu verdichten. Für einen Kiesweg von 12 Metern Länge und 80 Zentimetern Breite benötigen Sie einen Kubikmeter Kies.

Tipp: Kiesweg ohne Unterbau mit Waben anlegen

Kieswege können schnell uneben werden, wenn Teile des Bodenbelags einsinken oder durch Umwelteinflüsse fortbewegt werden. Deshalb ist es empfehlenswert, einen Kiesweg mit Waben anzulegen. Die Kieswaben geben dem Untergrund Gleichmäßigkeit und Stabilität. Der Kies wird in die einzelnen Waben verteilt und kann sich daher nicht verlagern. Ein solcher Kiesweg kann sogar mit dem Auto befahren werden.