Liguster als Weidenbegrenzung: Vorteile und Wissenswertes

von EigenAdmin12
ligusterhecke

Bei Liguster (Ligustrum) handelt es sich um eine Pflanze aus der Gattung der Ölbaumgewächse (Oleaceae), welche etwa 50 Arten umfasst. Eine dichte Ligusterpflanzung bietet ganzjährigen Sichtschutz und wirkt optisch harmonischer als ein starrer Zaun. Als lebende Grenze gliedert sie die Landschaft unauffällig und schützt dabei gleichzeitig Weideflächen.

Der gemeine Liguster (Ligustrum vulgare) gilt als „wintergrün“ und wird daher häufig als Hecke oder Windschutz eingesetzt. Die robuste Wuchsfreudigkeit macht ihn zu einer verlässlichen Begrenzungspflanze. Liguster wächst rasch und auch unter widrigen Bedingungen (Frost, Trockenheit, Wind). Auf diese Weise verbindet die Ligusterhecke optische Qualitäten mit praktischer Funktion, denn sie schafft ein grünes, lebendiges Element, das das Weideareal abgrenzt, ohne dabei hart und künstlich zu wirken.

Vorteile einer Ligusterhecke als Weidenbegrenzung

Nach einem kräftigen Formschnitt wächst der Liguster schnell wieder dicht nach, sodass die Hecke kompakt bleibt. Die pflegeleichte Ligusterhecke bringt mehrere Vorteile gegenüber starren Zäunen, denn durch ihre dichte Belaubung bietet sie sofortigen Sichtschutz, ohne hart oder monoton zu wirken. Gleichzeitig wirkt eine solche Grenze windbremsend und schützt Böden vor Erosion.

Ökologisch gesehen ist die Hecke wertvoll, denn die duftenden weißen Blüten im Frühsommer dienen als „Bienenweide“ und locken zahlreiche Insekten an. Im Herbst dienen die schwarzen Beeren als Nahrung für Vögel, die zugleich im dichten Geäst brüten und Schutz suchen können. Anders als bei künstlichen Barrieren entstehen bei Ligusterhecken keine Ersatzinvestitionskosten, denn sind sie einmal gepflanzt, wachsen sie von allein wieder nach.

Der Unterhalt ist überschaubar. Üblicherweise genügen zwei Schnittgänge pro Jahr, um die gewünschte Form zu halten. Selbst radikale Rückschnitte macht die Pflanze ohne Schaden mit, sodass auch eine verwilderte Hecke mit wenigen Eingriffen wieder zum dichten Gebüsch wird. Durch ihre differenzierte Struktur vernetzt die Ligusterhecke zudem verschiedene Biotope und steigert die Artenvielfalt im Umfeld.

weidenbegrenzung mit liguster

Beekeepx/shutterstock.com

Herausforderungen und Grenzen des Einsatzes

Trotz ihrer Robustheit bringt eine Liguster-Begrenzung auch Nachteile mit sich. So bildet Liguster ein weitverzweigtes Wurzelwerk, das Wurzelausläufer ausbilden kann. Diese können neben der Pflanzreihe austreiben und müssen dort entfernt werden. Ferner sind die glänzenden schwarzen Beeren zwar für Vögel nützlich, für Menschen und Haustiere aber giftig, denn sie lösen bei Verzehr, Übelkeit und Erbrechen aus.

Am problematischsten ist die Giftigkeit für Nutztiere. Wie bereits erwähnt, können schon kleine Mengen an Liguster-Bestandteilen tödlich sein. Bei der Anlage einer Weidebegrenzung muss daher streng darauf geachtet werden, dass keine Futterschnitte oder Falllaub in die Weide gelangen und die Tiere niemals am Strauch knabbern können.

Ein weiterer Punkt ist der Pflegeaufwand bei großen Flächen. Für lange Heckenstrecken sind zwei Schnittgänge pro Jahr erforderlich, was – im Gegensatz zu einem einfachen Drahtzaun – einen ordentlichen Zeitaufwand bedeutet. Wird diese Arbeit vernachlässigt, kann die Hecke überbuckeln und an Dichte verlieren. In seltenen Fällen können auch Verbissschäden auftreten, wenn etwa junge Triebe von Schafen oder Ziegen angefressen werden. Insgesamt ist Liguster zwar gut schnittverträglich, doch erfordert seine Fläche bei einer kilometerlangen Weidenbegrenzung ein gewisses Engagement.

Liguster als Weidenbegrenzung: Rechtliche und praktische Hinweise

Beim Anlegen einer Ligusterbegrenzung sind einige rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten. Grenzabstände zur Nachbarschaft sind je nach Bundesland geregelt. Üblich ist zum Beispiel bei einer Heckenhöhe von bis zu zwei Metern ein Mindestabstand von 0,5 m zum Nachbargrundstück. Überschreitet die Hecke zwei Meter, können 2 m Abstand erforderlich werden. In Niedersachsen sind bei Hecken über zwei Meter Höhe beispielsweise zwei Meter Abstand vorgeschrieben. Speziell zur landwirtschaftlich genutzten Fläche im Außenbereich schreibt etwa NRW einen Abstand von einem Meter vor. Zuwiderhandlungen können rechtliche Schritte oder eine Pflanzpflicht nach sich ziehen.

Viele Agrarumweltmaßnahmen honorieren allerdings den Erhalt von Hecken als Kulturlandschaftselement. So fördert etwa das bayerische Kulturlandschaftsprogramm gezielt die Anlage und Pflege von Hecken zum Schutz der Artenvielfalt. Zusammenfassend gilt, bei der Planung sollten unbedingt die geltenden Abstandsvorschriften geprüft und alle notwendigen Pflegepflichten eingehalten werden, damit eine Liguster-Weidebegrenzung langfristig funktioniert und auch genehmigungsfähig ist.

Ligustrum

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Wuchseigenschaften des Ligusters

Liguster ist ein vielstämmiger, dicht verzweigter Strauch. Gesunde Pflanzen wachsen buschig und aufrecht, bilden kurze Seitentriebe aus und erreichen üblicherweise eine Höhe von rund 3 bis 4 m (in Ausnahmen auch bis zu 4,5 m). Unter optimalen Bedingungen beläuft sich das jährliche Höhenwachstum auf etwa 40 cm. Aufgrund der zahlreichen Kurztriebe und der dichten Belaubung wird Liguster zu einer kompakten, blickdichten Hecke. Im Schatten entwickelt sich der Strauch zwar etwas breiter, bleibt aber bis auf einige niedrige Äste meist gut verzweigt.

Der Liguster ist laubabwerfend bis halb immergrün. In milden Klimaregionen bleibt das Laub während des Winters überwiegend erhalten und fällt erst kurz vor dem Austrieb im Frühjahr ab. Besonders beliebte Sorten wie (Ligustrum vulgare) ’Atrovirens’ behalten ihre dunkelgrünen Blätter im Normalfall ganzjährig. Goldlaubige Varietäten wie ’Aureum’ heben sich durch ihre gelb umrandeten Blätter ab, die im Sommer deutlich leuchten.

Ligusterhecken vertragen radikale Formschnitte sehr gut. Selbst nach einem starken Rückschnitt treiben die Pflanzen wieder kräftig aus und füllen die Lücken schnell mit neuer Verzweigung. Dadurch bleibt die Hecke auch langfristig äußerst dicht. In der Praxis reicht es meistens aus, die Hecke etwa zweimal im Jahr zu schneiden, um die gewünschte Form zu erhalten und einen gleichmäßigen Wuchs zu sichern.

ligustrum ovalifolium

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Standortansprüche und Bodenverhältnisse

Liguster stellt nur geringe Ansprüche an Standort und Boden. Er wächst am besten an sonnigen bis halbschattigen Lagen, verträgt aber auch schattigere Plätze. Der Strauch ist äußerst anspruchslos und er gedeiht selbst auf nährstoffarmen, trockenen und kalkreichen Böden. Als Flachwurzler verträgt er keine Staunässe und gleichzeitig braucht er auch kein besonderes Substrat. Nach der Anwachsphase übersteht Liguster auch längere Trockenperioden problemlos. Nur während der ersten Wachstumswochen ist regelmäßiges Wässern sinnvoll, danach genügt in der Regel der natürliche Niederschlag.

Ein zentraler Punkt bei der Nutzung als Weidebegrenzung ist die Verträglichkeit mit Nutztieren. Hier ist Vorsicht geboten, denn alle Teile des Ligusters (Blätter, Rinde, Beeren) enthalten giftige Inhaltsstoffe. Die glänzend schwarzen Beeren sind für Menschen nur leicht giftig und können Übelkeit hervorrufen. Für Pferde, Rinder oder Schafe hingegen ist die Pflanze hochgefährlich, denn bereits geringe Mengen können schnell lebensbedrohlich wirken. In der Weidepraxis darf deshalb kein Schnittgut der Hecke auf die Weide gelangen, und die Tiere sollten keinen direkten Zugriff auf die Ligusterhecke haben.

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