Garten

Paprika selber ziehen: Kann das giftig sein?

Der Frühling steht vor der Tür, und mit ihm entdecken wieder viele Menschen ihre Leidenschaft für die Hobbygärtnerei. Da werden Samen gekauft, Pflänzchen pikiert und Beete umgegraben. Besonders beliebt sind dabei Obst-und Gemüsepflanzen, weil sie den Gärtner im Sommer oder Herbst mit ihren Früchten belohnen. Doch nicht jede Sorte kann bedenkenlos selbst angebaut werden, weil vor allem Gemüse bei unzureichender Fachkenntnis sogar giftig werden kann. Ob auch die Paprika zu diesen Gemüsesorten gehört, behandelt der folgende Beitrag.

Paprika gehört nicht zu den Giftpflanzen

Das Wichtigste zuerst: Die Paprika gehört nicht zu den Giftpflanzen. Dennoch enthalten die Blätter der Paprikapflanzen Solanin, einen Stoff, der giftig ist. Kinder sollten deshalb nur unter Beaufsichtigung in die Nähe von Paprikapflanzen kommen, um sicherzustellen, dass sie keine Blätter verzehren. Die ursprüngliche Paprika enthält in den Früchten und mehr noch in den Samen einen weiteren Stoff, der Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann: das Capsaicin. Allerdings wurde dieser Inhaltsstoff in den meisten Gemüsepaprikasorten herausgezüchtet, sodass die Paprika bedenkenlos angepflanzt und gegessen werden kann. Ein Hinweis auf einen hohen Capsaicin-Gehalt ist ein bitterer Geschmack trotz reifer Früchte.

Die Aussaat von Samen

Paprikapflanzen müssen im Zimmergewächshaus vorgezogen werden, da sie relativ hohe Temperaturen von 25 °C benötigen, damit die Samen keimen. Gut geeignet ist ein Anzuchtgefäß mit nährstoffreicher Erde, das von einer Klarsichtfolie abgedeckt wird. So entsteht ein feuchtwarmes Klima, das den Paprikasamen die Keimung erleichtert. Paprikasamen keimen bei Dunkelheit, deshalb sollten im Anzuchtgefäß etwas mit Erde bedeckt werden – jedoch sollte die Schicht nicht höher als 0,5 cm sein, damit die Keimlinge später schnell ans Licht gelangen. An einem sonnigen Standort, zum Beispiel einer Fensterbank, erhalten die jungen Pflänzchen genug Licht, sobald sie an die Erdoberfläche gewachsen sind.

paprika samen
Mentor Beqiri/shutterstock.com

Pflege der Pflänzchen

Zuerst werden sich bei den Paprikapflänzchen ein Paar sogenannter Keimblätter zeigen. Erst danach folgen die ersten eigentlichen Blätter. Sobald sich diese entfaltet haben, sollten die Jungpflanzen pikiert werden – das bedeutet, jedes Pflänzchen bekommt in einem eigenen Topf mehr Platz. Auf diese Weise wird das Wurzelwachstum angeregt, und starke Wurzeln sind die beste Voraussetzung für widerstandsfähige, ertragreiche Pflanzen.

Mitte Mai können die Paprikapflanzen dann ins Außenbeet umziehen. Ungefähr zwei Wochen vorher sollte man damit beginnen, die Pflanzen auf die Witterung im Freien vorzubereiten. Dafür werden sie täglich für einen erst kurzen, dann längeren Zeitraum nach draußen gestellt.

Achtung! Auch wenn es Paprikapflanzen warm mögen, sollten sie zu Beginn nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, sonst drohen Verbrennungen an den Blättern. Besser ist daher ein Schattenplatz während der Gewöhnungsphase.

Die Ernte der Paprika

Wenn Nachtfrost sicher ausgeschlossen werden kann, also etwa Mitte Mai, können die Paprikapflanzen ins Beet gepflanzt werden. Am besten eignet sich ein sonniger, aber windgeschützter Standort. Durch regelmäßiges Düngen, Gießen und eine Sichtkontrolle auf Schädlingsbefall werden die optimalen Voraussetzungen für eine gute Ernte geschaffen. Dazu trägt auch das Entfernen der sogenannten Königsblüte bei, also der ersten Blüte, die in der Gabelung zwischen dem Haupttrieb und dem ersten Seitenast wächst. Zwischen Juli und Oktober können die Früchte dann geerntet werden, sobald sie ihre charakteristische Farbe haben.

Paprika selber ziehen: Im Normalfall nicht schädlich oder gar giftig

Vor allem rote Paprikas sind gute Vitamin-C-Lieferanten und schmecken wegen ihres süßen Aromas auch Kindern. Deshalb sind sie beliebte Pflanzen für den Naschgarten. Entgegen immer wieder kursierender Gerüchte besteht bei Paprikas nahezu keine Gefahr von Vergiftungen durch den Eigenanbau. Insbesondere bei der Verwendung von gezüchteten Samen ist die Menge des giftigen Capsaicin unbedenklich gering. Sollte eine reife Frucht dennoch bitter schmecken, sollte sie nicht verzehrt werden. Außerdem müssen Hobbygärtner darauf achten, dass Kinder nicht andere Pflanzenteile als die Früchte essen.