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Ausgleichsmasse als fertiger Boden: Was muss beachtet werden?

Normalerweise dient Ausgleichsmasse zur Ausgleichung von Unebenheiten am Boden. Häufig kommt sie daher bei Renovierungsarbeiten zum Einsatz. Sie kann jedoch in bestimmten Fällen als fertiger Boden fungieren. Der Ursprung dieses Trends liegt in Industriegebäuden. Inzwischen findet Ausgleichsmasse als fertiger Boden mehr und mehr Eingang in die moderne Innenarchitektur, oft unter Beimischung von zusätzlichen Farbstoffen für eine anspruchsvolle Gestaltung.

Ausgleichsmasse als Nutzboden: Vielseitige Raumgestaltung und urbaner Industrial Look

Ausgleichsmasse als Nutzboden sorgt für eine vielseitige Raumgestaltung und einen authentischen urbanen Look. Manchmal erstreckt sich diese Art von Bodenbelag über ganze Etagen. Ob eine ansprechende Optik entsteht, hängt vor allem von den verwendeten Farbpigmenten ab. Gerade wenn ehemalige Industriegebäude umgenutzt oder revitalisiert werden, sei es als Hotel, Restaurant oder für private Zwecke, möchten viele der Akteure den industriellen Look ein Stück weit beibehalten. Betonoptik strahlt eine ganz eigene Ästhetik aus.

Der Industrial Style zeichnet sich insbesondere durch die Verwendung roher Materialien aus. Weiteres Merkmal ist die offene Raumgestaltung mit hohen Decken. Natürlich ist Ausgleichsmasse als fertiger Boden dafür nur eine von mehreren Gestaltungsoptionen. Besonders spannend wird es, wenn dieser Rohboden mit Materialien wie Holz oder Kork kontrastiert.

Voraussetzung für diese Art von Boden- und Raumgestaltung ist aber stets eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds und der benötigten Materialien. Als entscheidende Faktoren gelten die Ebenheit, Tragfähigkeit und der Feuchtegehalt des Unterbodens. Hinzu kommen Luftfeuchte, Raum- und Bodentemperatur sowie die Trocknung und Verarbeitung des Bodens. Es wirkt sich unter anderem auf die Trocknung aus, ob dem Boden eine einheitliche Menge an Wasser zugegeben wurde. Weiterhin sollte die Ausgleichsmasse einheitlich dick ausfallen. Beim Kauf ist darauf zu achten, ob Baustoff und Farben für diese Art von Bodenbelag geeignet sind.

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Was sind die Vorteile?

Als vorteilhaft erweisen sich die einfache Verarbeitung und dass sich Ausgleichsmasse auch sehr dünn auftragen lässt. Dazu ist oft lediglich eine Zahnkelle als Werkzeug notwendig. Sie härtet schnell aus und gleicht Unebenheiten fast immer gut aus. In der Regel ist Ausgleichsmasse selbstnivellierend. Sie verläuft also nach dem Auftragen selbstständig auf dem Boden. Ihre Anwendung fällt deshalb überaus einfach und unkompliziert aus.

Herausforderungen von Ausgleichsmasse als fertiger Boden

Ausgleichsmasse als fertiger Boden bringt nicht nur mehrere Vorteile, sondern auch einige Herausforderungen mit sich. Zum einen verschmutzt dieser Bodenbelag recht schnell und zum anderen gestaltet sich die Reinigung vergleichsweise aufwendig. Dennoch sind Ausgleichsmassen insgesamt pflegeleicht. Abhilfe kann eine Imprägnierung und Versiegelung der Oberfläche schaffen. Dazu gibt es im Fachhandel Spezialgrundierungen und Versiegelungslacke.

Worauf gilt es bei der Wahl der Ausgleichsmasse zu achten?

Die Rohstoffbasis bildet eine der wichtigsten Merkmale einer jeden Ausgleichsmasse. Meist besteht diese entweder aus Beton oder aus Gips. Letzterer sollte aber beispielsweise nicht in Räumen mit hoher Feuchtigkeit zur Anwendung kommen. Manche Ausgleichsmassen enthalten noch weitere Zusatzstoffe, welche meistens bessere Verarbeitungseigenschaften mit sich bringen. Das kann unter anderem Quarzsand sein. Als fertiger Bodenbelag sollte die verwendete Ausgleichsmasse von hoher Qualität sein und lieber in einem Spezialgeschäft als im nächsten Baumarkt gekauft werden.

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Einsatzmöglichkeiten im Überblick

Oft dienen Ausgleichsmasse und Nivelliermasse dazu, einen Fußboden zu glätten oder den Untergrund in einem Rohbau vorzubereiten. Ebenso werden mit ihr Unebenheiten ausgeglichen. Schließlich wird sie verwendet, um Löcher im Boden zu füllen. Als Nutzschicht kommt sie gerne in Keller- und Lagerräumen zum Einsatz. Ähnliches trifft auf Dachböden zu. Bestimmte Bodenausgleichsmassen eignen sich sogar für den Außenbereich.

Was ist der Unterschied zwischen Ausgleichsmasse und Estrich?

Zur Nivellierung von Böden kommt neben der Ausgleichsmasse auch der Estrich zum Einsatz. Im Unterschied zur Ausgleichsmasse einen höheren Aufbau. Ausgleichsmasse kann grundsätzlich dünn aufgetragen werden. Im Gegensatz dazu macht Estrich den Boden nicht nur eben, sondern auch tragfähiger. Er kommt meist dann zur Anwendung, wenn der Boden höher als 30 Millimeter ausfällt.

Und die Kosten?

Die Kosten hängen stark vom jeweiligen Einsatzgebiet sowie dem verwendeten Material ab. Die Höhendifferenz im Raum und die übrigen lokalen Gegebenheiten wirken sich ebenfalls auf die Kosten aus. In der Regel liegt der Preis für einen Sack mit 25 Kilogramm zwischen 20 und 40 Euro. Führt ein Fachmann die Arbeiten aus, entstehen natürlich zusätzliche Arbeitskosten

Ausgleichsmasse als fertiger Bodenbelag: Fazit und Schlusswort

Ausgleichsmasse als fertiger Boden ist sicher nicht jedermanns Sache, doch es lohnt sich bei der Raumgestaltung darüber nachzudenken, um einen modernen, industriellen und urbanen Look zu kreieren. Deshalb eignet sich dieses Material für Lofts oder hallenartige Räume. Natürlich ist es ebenso möglich, die Ausgleichsmasse mit anderen Materialien zu kontrastieren. Dann sollte der Übergangsbereich aber klar zu erkennen und gut verarbeitet sein. Das kann etwa ein Holz- oder Laminatboden sein.