Außenputz Verfärbung: Was kann man dagegen tun?
Eine neue Außenfassade am Haus ist ein echter Hingucker. Häufig stellen Hausbesitzer oder Bewohner aber nach einiger Zeit fest, dass es zu Verfärbungen am Außenputz gekommen ist. Diese beeinträchtigen die Optik des Gebäudes, da keine einheitliche Farbgebung mehr gewährleistet ist und das Haus schnell älter wirkt, als es eigentlich ist. Diese unerwünschten Verschmutzungen sind ganz normal und treten früher oder später an den meisten Gebäuden auf – es gibt aber Möglichkeiten, die Verfärbungen zu minimieren.
Wie und wodurch entstehen Verfärbungen am Außenputz?
Moderne Gebäude müssen einige Standards bezüglich der Wärmedämmung und der damit verbundenen Energieeffizienz erfüllen. Das betrifft vor allem auch die Fassadendämmung, die entscheidend dazu beiträgt, dass sich die Innenräume durch ein gutes Raumklima auszeichnen. Diese Dämmung hat aber nicht nur Vorteile. Sie ist in hohem Maße mit dafür verantwortlich, dass es mit der Zeit zu Verfärbungen und Verschmutzungen an der Außenfassade kommt: An alten und ungedämmten Häusern tritt dieses Phänomen nur sehr selten auf.
In den meisten Fällen entstehen Farbabweichungen am Außenputz durch die Bildung von Algen, Moos und Flechten, die an den Außenwänden wachsen. Grund dafür sind Schwankungen der Fassadentemperatur, aber auch der Feuchtigkeit in der Wand. Ungedämmte Außenfassaden verfügen über dickere Putzschichten, die eine sehr gleichmäßige Wärmeabgabe ermöglichen. Dadurch kann die Wand nach dem Aufbringen des Putzes vollständig abtrocknen. Algen und Moose haben dann keine Chance: Die trockene Wand bietet kaum Nährboden für Keime, die ein Wachstum von Belägen begünstigen.
Temperaturschwankungen führen auf Dauer zu Verfärbungen
Bei modernen Hausfassaden sieht es dagegen anders aus. Die strengen Anforderungen gemäß der Energieeinsparungsverordnungen haben direkten Einfluss auf die Trocknung der Wände und des Putzes. Es gibt durch die Dämmung nur einen sehr geringen Wärmeverlust, der für die Energieeffizienz und die Reduzierung der Heizkosten positiv ist – die Fassade leidet aber darunter, da sie in vielen Fällen nicht richtig abtrocknen kann. Vor allem der Außenputz fühlt sich bei modernen Gebäuden kühl an, was dazu führt, dass immer eine gewisse Feuchtigkeit erhalten bleibt. Diese ist der ideale Nährboden für Keime und somit auch für einen Algen- oder Moosbefall.

Warum treten kreisrunde Flecken auf dem Außenputz auf?
Viele Hausbesitzer bemerken vor allem auch kreisrunde Verfärbungen auf der Außenfassade ihrer Immobilie. Diese entstehen durch häufig verwendete Tellerdübel, die einen direkten Einfluss auf die Temperatur nehmen. Dort, wo die Dübel befestigt sind, entstehen sogenannte Wärmebrücken, die also deutlich wärmer ausfallen als der Rest des Putzes. An diesen Stellen kann der Putz vollständig abtrocknen, sodass es zu keiner Algenbildung kommt. Um die Dübel herum treten aber die genannten Verschmutzungen auf – die Fassade weist dann kreisrunde helle Flecken auf. Dabei gilt: Je dicker die Dämmschicht der Hausfassade ausfällt, umso deutlicher gestaltet sich auch der Farbunterschied zwischen kälteren und wärmeren Stellen.
Lassen sich Verfärbungen vermeiden?
Die Antwort auf diese Frage lautet: nein. An modernen und gut gedämmten Gebäuden kommt es nahezu unweigerlich zu Außenputzverfärbungen, die nicht vollständig verhindert werden können. Damit müssen Immobilienbesitzer also leben. Es gibt aber Möglichkeiten, die auffälligen hellen Flecken durch Tellerdübel zu reduzieren und so zumindest für ein einheitliches Erscheinungsbild der Fassade zu sorgen.
Möglich ist dies zum Beispiel durch spezielle Einsätze, mit denen die Dübel zusätzlich gedämmt werden. Dann ist die Wärmedämmung an der Außenwand gleichmäßig, und es können sich überall Algen und Flechten bilden. Bis zu einer bestimmten Gebäudehöhe kann darüber hinaus auf das Integrieren von Tellerdübeln verzichtet werden. Damit ersparen Bauherren und Hausbesitzer sich das spätere Problem, auffällige Flecken auf der Fassade beseitigen oder verhindern zu müssen.
Schäden minimieren?

Auch wenn es in den meisten Fällen nicht möglich ist, Verschmutzungen der Außenfassade vollständig zu verhindern, gibt es doch Möglichkeiten, mit denen sich die Verfärbungen minimieren lassen. Eine davon ist etwa das Aufbringen einer besonders dicken Schicht Außenputz, die wiederum ein besseres Abtrocknen der Fassade gewährleistet. Je dicker die Putzschicht, umso größer der Rücktrocknungseffekt. Zudem können Biozide an der Außenfassade zum Einsatz kommen, die einer Bildung von Algen, Flechten und Moos zuverlässig vorbeugen. Bei der Verwendung derartiger Mittel ist aber immer Vorsicht geboten, da ein potenzielles Gesundheitsrisiko besteht.
Bereits bei der Planung eines Hauses ist es ratsam, sich Gedanken über die Feuchtigkeit im Außenputz zu machen. Häufig kommt es etwa im Bereich von Rollladenkästen oder Fassadenvorsprüngen zu Staufeuchtigkeit im Putz und damit zwangsläufig auch zur Entstehung von Verfärbungen. Bauexperten empfehlen in diesem Zusammenhang etwa, auf den Einbau horizontaler Vorsprünge zu verzichten. Regenwasser muss zudem immer sicher und effektiv abgeleitet werden, um zu verhindern, dass sich ein Übermaß an Feuchtigkeit stauen kann.
Bei einem Neubau oder einer Modernisierung von Gebäuden sollte an dieser Stelle ein Bauprofi hinzugezogen werden. Dieser kann in Absprache alle notwendigen Schritte ergreifen, um eine optimale Wärmeverteilung im Bereich der Außenfassade zu ermöglichen und die Entstehung von Verfärbungen am Außenputz zu reduzieren. So bleiben Bauherren häufigere Instandsetzungsmaßnahmen wie ein regelmäßiges Streichen der Fassade in kurzen Abständen erspart.