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Holzdecke weiß streichen ohne Abschleifen: Tipps & Anleitung

Sie haben Ihre braune Holzdecke satt und möchten mehr Licht und Klarheit in Ihrer Wohnumgebung? Ein weißer Anstrich ist die Lösung: Eine weiß getünchte Holzdecke weitet den Raum, gibt ihm optisch mehr Höhe und schlagartig eine freundliche, helle Atmosphäre.

Wie kann man eine Holzdecke weiß streichen ohne diese vorher abschleifen zu müssen?

Der Gedanke, die gesamte Holzdecke dafür abschleifen zu müssen, wirkt allerdings abschreckend. Wer möchte schon über längere Zeit mit dem Kopf im Nacken auf einer Leiter im Holzstaub stehen! Es geht auch anders: Wir zeigen Ihnen drei Möglichkeiten, wie Sie Ihre Holzdecke ganz ohne das anstrengende Abschleifen weiß streichen können.

Möglichkeit 1: Holzdecke mit Bootslack lackieren

bootslack weiß
Miljan Zivkovic/shutterstock.com

Bootslack ist ein hochdeckender Lack. Im Fachhandel finden Sie Bootslacke, die Sie ohne vorheriges Schleifen auf das Holz auftragen können. Auch eine Grundierung und eine Versiegelung sind nicht notwendig. Ein bis zwei Anstriche mit weißem Bootslack genügen und Sie erhalten eine durchgehend weiße Fläche. Die Holzmaserung scheint nicht durch und es entsteht eine cleane Optik. Und so lackieren Sie Ihre Holzdecke mit Bootslack:

Schritt 1: Oberfläche vorbereiten

Größere Risse oder Astlöcher in den Holzpaneelen füllen Sie mit Holzspachtelmasse aus. Zunächst entfernen Sie lose Teile und Staub von der Stelle, die Sie ausbessern wollen. Mit einer Spachtel füllen Sie die Spachtelmasse ein und ziehen überschüssige Masse ab. Nach dem Aushärten können Sie gegebenenfalls noch mit einem Schleifpapier mit feiner Körnung nacharbeiten.

Schritt 2: Oberfläche reinigen

Für einen gelungenen Anstrich muss die Oberfläche der Holzdecke staub- und fettfrei sein. Staub und Spinnweben können zunächst mit dem Staubsauger weggesaugt werden. Zum Entfetten benutzen Sie ein fettlösendes Reinigungsmittel, zum Beispiel einen Cleaner zum Aufsprühen. Danach wischen Sie mit klarem Wasser nach und lassen das Holz gut trocknen.

Schritt 3: Angrenzende Bereiche abkleben

Kleben Sie die Randbereiche der Wände, die an die Holzdecke anschließen, gut ab, damit kein Lack an den Wänden landet. Das fällt selbst bei weiß gestrichenen Wänden unschön auf. Verwenden Sie hochwertigen Malerkrepp – es lohnt sich. Warten Sie nach dem Streichen nicht zu lange, bis Sie den Malerkrepp entfernen. Der Krepp sollte noch feucht sein, sonst könnte Lack beim Abziehen abplatzen und die Kante unsauber werden.

Schritt 4: Flächen lackieren

Jetzt können Sie den 1. Anstrich machen. Die Vertiefungen (Nut und Feder) streichen Sie am besten mit einem feinen Streichpinsel, die Bretter mit einer Lackrolle. Die Raumtemperatur sollte beim Anstreichen nicht unter 10 Grad Celsius liegen und nicht höher als 30 Grad Celsius sein. Der Anstrich ist nach etwa vier bis sechs Stunden trocken – achten Sie auf die Angaben des Herstellers. Währenddessen empfiehlt es sich, durch geöffnete Fenster für einen Luftaustausch zu sorgen. So trocknet die Farbe schneller. Nach Ablauf der Trocknungszeit kann der 2. Anstrich aufgetragen werden.

Möglichkeit 2: Holzdecke mit Kreidefarbe streichen

kreidefarbe
mahc/shutterstock.com

Wie der Bootslack liefert auch eine Kreidefarbe ein einheitlich deckendes Ergebnis. Besonders ist die Optik: Kreidefarbe schafft eine matte und pudrige Oberfläche. Der Grund dafür ist die gemahlene Kreide, die in der Farbe enthalten ist. Für den Anstrich mit Kreidefarbe sind die gleichen Arbeitsschritte erforderlich wie beim Anstrich mit Bootslack:

  • Schritt 1: Oberfläche vorbereiten
  • Schritt 2: Holzdecke reinigen und entfetten
  • Schritt 3: Abkleben
  • Schritt 4: Holzdecke zwei Mal streichen

Die Farbe wird mit Pinsel und Roller aufgetragen. Für die Trocknung zwischen erstem und zweitem Anstrich muss man einige Stunden einplanen. Der Anstrich mit Kreidefarbe erfordert weder Schleifen noch eine Grundierung – das spart Zeit und schont die Kräfte. Auch auf eine Versiegelung kann man verzichten.

Möglichkeit 3: Holzdecke wachsen

holzdecke wachsen
Evgeniia Trushkova/shutterstock.com

Weißwachs ist eine Alternative, bei der die Holzdecke weiß gefärbt wird und die natürliche Holzmaserung sichtbar bleibt. Mit Weißwachs erzeugen Sie in wenigen Arbeitsschritten einen Vintage Look, der lässigen Charme ausstrahlt. Die Technik eignet sich nur für unbehandeltes Holz. Die Oberfläche muss aufnahmefähig sein, damit das Wachs einziehen kann. Wer sich dafür entscheidet, einer Holzdecke mit Weißwachs einen neuen frischen Look zu verleihen, umgeht nicht nur das lästige Abschleifen. Auch das Vorbereiten der Oberfläche entfällt. Astlöcher und Risse sorgen bei einer Holzdecke im Vintage Stil für zusätzlichen Flair. So wird es gemacht:

Schritt 1: Reinigung der Holzdecke

Es reicht, wenn die Decke staubfrei ist. Saugen Sie dazu die Decke einfach mit dem Staubsauger gründlich ab.

Schritt 2: Auftrag des Wachses

Das Wachs wird mit einem speziellen Pinsel für Wachs aufgetragen. Das Besondere am Wachspinsel ist der dichte, runde Pinselkopf aus weichen Borsten. Damit lässt sich das Wachs gleichmäßig auftragen. Nach dem Auftrag kann überschüssiges Wachs mit einem weichen Baumwolltuch abgenommen werden. Sobald die Wachsschicht trocken ist, kann ein zweites Wachsen erfolgen. Die Trocknungszeit dauert einige Stunden. Je öfter das Wachsen wiederholt wird, desto intensiver wird die weiße Färbung.

Fazit

Eine Holzdecke mit einem weißen Anstrich zu versehen, lässt das Zuhause sofort heller, moderner und geräumiger wirken. Dabei muss der Aufwand gar nicht so groß sein, wie viele befürchten. Das lästige Abschleifen ist nämlich nicht unbedingt nötig. Bei der Verwendung von Farben wie etwa Bootslack, Kreidefarbe oder Weißwachs kann darauf verzichtet werden. Mit Bootslack oder Kreidefarbe erstrahlt die Holzdecke in durchgehendem Weiß. Die Behandlung mit Weißwachs führt zu einem sanften Weißschimmer, bei dem die natürliche Holzmaserung sichtbar bleibt.