Niedrige Trockenmauer ohne Fundament: Wissenswertes & Tipps
Die Trockenmauer ist für jeden Garten eine Zierde und hat auch funktionelle Aufgaben. Sie umgrenzt Beete, schließt einen Steingarten ab, eignet sich zur Hangabsicherung oder kann als frei stehende Mauer zu dekorativen Zwecken dienen. In der Regel besteht sie aus Naturstein und kommt ohne Mörtel oder Zement aus. Entsprechend ist auch ein Fundament nicht notwendig, da das hohe Eigengewicht der Steine die notwendige Stabilität gewährleistet. Dennoch ist einiges beim Errichten zu beachten.
Worauf muss man achten, wenn man eine niedrige Trockenmauer ohne Fundament setzen möchte?
Die niedrige Trockenmauer benötigt üblicherweise kein Fundament aus Beton und steht auf normalem Erdboden. Um die Tragfähigkeit zu erhöhen, kann sie mit Kies oder Schotter stabilisiert werden. Auch ein Schüttgitter ist eine Option, um die Tragfähigkeit zu verdichten. Solche Maßnahmen sind vor allem im Bereich eines Hangs notwendig, um einen Staubdruck durch anfallendes Regenwasser zu vermeiden.
Eine Höhe bis zu etwa einem Meter lässt sich leicht selbst setzen. Entscheidend ist, dass die Steine so aufeinandergeschichtet werden, dass möglichst keine Hohlräume entstehen und die Fugen relativ eng sind. Sinnvoll ist die Verwendung kleiner Steine, die in die vorhandenen Hohlräume gesetzt werden und als Keile dienen. Es gibt verschiedene Arten, die Trockenmauer zu setzen, um eine bestimmte Optik zu erreichen.
Die verschiedenen Bauweisen auf einen Blick
Die klassische Trockenmauer besteht aus Bruchsteinen und zeigt ein unregelmäßiges Fugenbild. Zu dieser Variante gehört auch das Zyklopenmauerwerk mit rundlichen Steinen, die eine unregelmäßige Sichtfläche aufweisen, dazu ein Fugenbild mit unterbrochenen horizontalen Fugen. Alternativ gibt es das Schichtenmauerwerk. Hierfür dienen rechtwinklig bearbeitete Steine, die unterschiedlich dick sein können. So entstehen mehrere Schichthöhen beim unregelmäßigen Schichtmauerwerk und eine gleichbleibende Höhe beim regelmäßigen Schichtmauerwerk.

Welche Steine eignen sich für den Bau einer Trockenmauer?
Für das Errichten eignen sich alle witterungsfesten und frostsicheren Gesteine. Vor allem Naturstein ist optimal, darunter Kalkstein, Granit, Schiefer, Jura, Sandstein, Quarzit oder Gneis. Für den naturnahen Garten eignen sich auch regionale Gesteinsarten, die dazu den Vorteil mitbringen, dass sich die Transportkosten reduzieren.
Wann ist ein Fundament für eine Trockenmauer notwendig?
Ob ein Fundament benötigt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese betreffen vor allem die gewünschte Mauerhöhe, die Mauerstärke und die Bodenbeschaffenheit. Eine Trockenmauer, die bis zu einem Meter hoch ist und auf unverdichtetem Boden steht, benötigt kein Fundament.
Eine Höhe, die darüber hinausgeht, sollte eine Mauerbasis aufweisen, mit mindestens 40 bis 50 Zentimeter Stärke. Ist ein Fundament notwendig, liegen die schweren und großen Steine auf diesem. Die Mauertiefe am Fundament sollte etwa die 50 Prozent der Mauerhöhe betragen. Bei einer Trockenmauer von einem Meter ist entsprechend das Fundament mindestens 0,5 Meter tief. Für die dekorative Gestaltung genügt eine niedrige Trockenmauer bis zu 90 Zentimeter. Bei dieser ist der Aushub für ein Fundament nicht nötig.
Mauerwerk setzen: Darauf kommt es an
Eine typische Trockenmauer weist eine Länge von etwa zwei Metern und eine Höhe von einem Meter auf. Dafür werden etwa tausend Kilogramm Steine benötigt. Als natürliches Fundament dienen Schotter und Bausand. Ist der Boden nicht durchlässig, wird ein Drainagerohr gesetzt. Für den Verlauf der Mauer eignen sich Holzpflöcke als Orientierungshilfe. Danach wird ein Graben ausgehoben, der etwa zehn Zentimeter breiter als die geplante Mauer ist. In diesen kommen Kies, Schotter oder ein Mineralgemisch.
Vor dem Setzen werden die Steine nach ihrer Größe sortiert und bereitgelegt. Die erste Reihe wird durch die größten Steine gebildet, nach oben hin können die Steine dann auch kleiner werden. Empfehlenswert ist es allgemein, die schönsten Steine aufzubewahren und so zu platzieren, dass sie gut zu sehen sind, am besten im Bereich der oberen Reihe.
Die unteren Steine werden mit einem Gummihammer festgeklopft. Die Fugen lassen sich mit lehmigem Sand füllen. Dann folgt die nächste Schicht, die ebenfalls leicht festgeklopft wird. Damit keine Kreuzfugen entstehen, werden die Steine bei jeder Schicht versetzt übereinandergelegt. Mit dem Auflegen der dekorativen oberen Steine ist die Trockenmauer fertig und kann nun eine natürliche und dekorative Abgrenzung bilden.

Die Trockenmauer als Gestaltungselement
Die Trockenmauer schafft im Garten- und Landschaftsbau eine einfache Abtrennung oder Befestigung. Vor allem ist sie aber ein echter Blickfang, da Natursteine verwendet werden, die eine natürliche Atmosphäre zaubern. Sie werden einfach aufeinandergeschichtet, ohne dass ein Bindestoff dazwischen oder ein Fundament notwendig sind. Das unterscheidet die Trockenmauer von anderen Mauerwerken.
Die Nutzung ist vielseitig, vor allem in Hanglage, um zu verhindern, dass das Erdreich abrutscht. Aber auch zur Gestaltung der Beete und Gartenbereiche oder im Bereich der Terrasse ist die Trockenmauer eine gute Wahl. Sie ermöglicht eine Trennung zwischen Garten und Sitzbereich und kann auch ein Grundstück von einer Weide abgrenzen. Als Steine werden in der Regel Natur-, Feld- und Bruchsteine genutzt, aber auch formhaltige Quader.
Die Trockenmauer bildet aber nicht nur ein dekoratives Element im Garten, sondern bietet auch Lebensraum für Insekten, Eidechsen und Kleinsäuger. Sie weist zahlreiche kleinere Ritzen und Fugen auf und stellt damit ein wichtiges Biotop für Pflanzen und wärmeliebende Tiere dar. Dadurch wird das Mikroklima im Garten deutlich verbessert, und die umliegenden Beete und Böden werden vor dem Austrocknen bewahrt. Positiv ist dazu die lange Haltbarkeit einer Trockenmauer. Gegenüber Fertigteilen und Beton bewahren Natursteine ihre Stabilität und werden darüber hinaus im Alter immer schöner.