Für manche Menschen ist ein geerbtes Haus mehr als nur Geld. Sie verbinden damit Erinnerungen, Verantwortung und eine lange To-Do-Liste. Aufgrund der emotionalen Bindung, der laufenden Kosten und der Unsicherheit auf dem Markt stellt sich schnell die Frage, ob die Immobilie behalten, vermietet oder verkauft werden soll.
Zahlen und Zustand kennen
Von Relevanz sind hierbei insbesondere der bauliche Zustand, anstehende Sanierungen, die Lage sowie der realistische Marktwert der Immobilie. Bei der Kalkulation des Werts sollte zudem Beachtung geschenkt werden den laufenden Kosten für Grundsteuer, Versicherungen, Heizung und Instandhaltung, da diese unabhängig von der Nutzung des Objekts anfallen. Des Weiteren ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit den geltenden Fristen für Spekulationsgeschäfte vertraut zu machen. Eine umfassende Beurteilung der langfristigen Tragfähigkeit der jeweiligen Option ist erst möglich, wenn die Interaktion zwischen Immobilie, Eigenfinanzierung und steuerlichen Rahmenbedingungen klar ersichtlich ist.
Verkaufen und Liquidität schaffen
Ein Verkauf ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Haus nicht selbst genutzt werden soll, größere Sanierungen anstehen oder die Vorstellungen der Erben voneinander abweichen. Diese Lösung weist einen eindeutigen Vorteil auf: Der Immobilienwert wird in liquide Mittel transformiert, die sich flexibel für andere Zwecke nutzen lassen, beispielsweise für schuldenfreies Wohnen, die Altersvorsorge oder andere Investitionen.
Für einen geordneten Verkauf sind eine realistische Wertermittlung, vollständige Unterlagen und eine durchdachte Vermarktung unerlässlich. Zu den erforderlichen Dokumenten zählen beispielsweise ein Grundbuchauszug, Baupläne, ein Energieausweis, Nachweise über Modernisierungen und gegebenenfalls bestehende Mietverhältnisse. Gerade in regional aktiven Märkten kann es hilfreich sein, sich bei der Preisfindung und Vermarktung von erfahrenen Fachleuten begleiten zu lassen, etwa durch einen Immobilienmakler in Neuss, wenn sich das Objekt im Rhein-Kreis befindet.
Selbst einziehen und behalten
Die Eigennutzung ist in der Regel dann von Interesse, wenn das geerbte Haus zur eigenen Lebenssituation passt oder sich mit überschaubarem Aufwand anpassen lässt. Die Nähe zum Arbeitsplatz, zur Familie oder zu Schulen kann ein entscheidendes Kriterium darstellen und in manchen Fällen kann die Selbstnutzung zudem steuerliche Vorteile mit sich bringen, etwa bei der Erbschaftssteuer. Hier müssen allerdings auch noch weitere Voraussetzungen erfüllt werden. Gleichzeitig sollte jedoch realistisch kalkuliert werden, welche Investitionen in Modernisierung, Energieeffizienz und Ausstattung nötig sind, um das Haus auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, denn dies könnte sich langfristig positiv auf die Kosten auswirken.
Vermieten und im Bestand halten
Die Vermietung einer Immobilie ist eine lohnenswerte Option, wenn die Lage und der Zustand eine solide Nachfrage erwarten lassen und die Immobilie als langfristige Kapitalanlage konzipiert ist, denn regelmäßige Mieteinnahmen können einen wesentlichen Beitrag zur Altersvorsorge leisten oder aber die laufenden Kosten für Kredite und Instandhaltung decken. Die Vermietung von Wohnraum ist jedoch mit einer Reihe von Verpflichtungen verbunden. Dazu zählen die Auswahl der Mieter, die Gestaltung der Verträge, die Instandhaltung des Objekts, die Nebenkostenabrechnung sowie der Umgang mit potenziellen Konflikten. All dies erfordert nicht nur Zeit, sondern auch fundiertes rechtliches Grundwissen.
Entscheidung mit Blick auf das eigene Leben treffen
Letztendlich lässt sich nicht eindeutig festlegen, ob es vorteilhafter ist, die Immobilie zu behalten, zu vermieten oder zu veräußern. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Entscheidung zur eigenen Lebensplanung, zur finanziellen Situation und zur Risikobereitschaft des Einzelnen passt. Wer das Thema aktiv angeht, Informationen einholt und bei Bedarf regionale Expertise hinzuzieht, kann ein oft emotionales Erbe in eine Entscheidung verwandeln, mit der sich langfristig gut leben lässt.