Garten

Strelitzie (Strelizia): Ableger ohne Wurzel pflanzen

Die Strelitzie heißt auch Paradiesvogelblume, denn die Blüten erinnern tatsächlich stark an farbenfrohe Vogelköpfe. Sie wird sowohl als Kübelpflanze als auch als Schnittblume verwendet. Die Gattung umfasst fünf Arten und kommt wild im südlichen Afrika vor. Sie zählt zur Familie der Bananengewächse. Heute findet man sie außerdem auf Madeira und den Kanarischen Inseln. Ende des 18. Jahrhunderts gelangte die farbenfrohe Blume erstmals nach Europa. Am bekanntesten in Europa ist die Königin-Strelitzie.

Ableger einer Strelitzie ohne Wurzel einpflanzen: Was muss beachtet werden?

Um den Ableger einer Strelitzie ohne Wurzel pflanzen zu können, gilt es, diesen – wie bei anderen Pflanzen – in ein Glas Wasser zu stellen, damit sich dort die Wurzel bilden kann. Der Trieb sollte dafür etwa zehn Zentimeter lang sein. Das Wasser muss alle zwei bis drei Tage gewechselt werden. Eventuell müssen Blüten oder Knospen vorher entfernt werden. Bei normaler Raumtemperatur muss das Wasserglas mit dem Trieb an einem hellen Standort stehen. Das dauert zwischen zwei und drei Wochen.

Sobald der Ableger Wurzeln ausbildet, kommt er in einen kleinen Topf mit Anzuchterde. Wichtig ist es, das kleine Pflänzchen regelmäßig zu gießen und die Wurzelbildung zu beobachten. Bleibt der Trieb zu lange im Wasser, verknäulen sich die Wurzeln; dies wirkt sich negativ auf das spätere Pflanzenwachstum aus. Die Wassermenge sollte dafür jedoch eher klein ausfallen. Einige Hobbygärtner setzen den Steckling auch in einen Joghurtbecher, bevor er dann in die Erde kommt.

Grundsätzlich ist es machbar, Stecklinge selbst zu ziehen. Funktioniert es, fällt das Erfolgserlebnis natürlich umso größer aus.

Strelitzie mit Steckling kaufen

Am besten kauft man bereits eine Pflanze mit einem Steckling, sofern die eigene Aufzucht nicht klappen will. Oft hat diese eine fächerförmige Form. Manche Exemplare weisen sogar gleich mehrere Stecklinge auf. Prinzipiell funktioniert die Vermehrung der Pflanze nur mit einem Nebenspross bzw. Seitentrieb mit Wurzel und mindestens drei Blättern. Den Seitentrieb gilt es direkt in einen ausreichend großen Topf zu pflanzen, sobald die genannten Voraussetzungen erfüllt sind.

Strelitzie im topf
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Was ist der Unterschied zwischen einem Ableger und einem Steckling?

Als Ableger bezeichnet man kleine Seitensprossen einer Pflanze. Diese bilden bereits eigene Wurzeln aus. Ein Steckling ist dagegen ein von der Pflanze abgeschnittenes Triebstück. Ein Ableger gleicht also einem natürlichen Trieb. Er entspringt dem Haupttrieb der Mutterpflanze. Sie sind quasi deren Miniaturausgabe. Übrigens werden Ableger auch Kindel genannt.

Strelitzie vermehren: Methoden und Möglichkeiten

Zur Vermehrung einer Strelitzie bestehen mehrere Optionen. Am einfachsten ist sicher das Teilen. Dabei wird der Wurzelballen geteilt, bevor die Mutterpflanze Sprösslinge ausbildet. Nach der Teilung mit einem scharfen Messer lassen sich beide Hälften getrennt eintopfen. Eine zweite Möglichkeit zur Vermehrung geschieht über Stecklinge. Die Sprösslinge gedeihen am besten in durchlässiger und nährstoffreicher Erde. Zudem sollten sie an einem hellen und sonnigen Standort stehen. Die Erde sollte anfangs nicht zu nährstoffreich sein, denn der Dünger greift ansonsten womöglich die zarten Pflänzchen an.

In den warmen Sommermonaten fühlt sich die Strelitzie auch in Mitteleuropa im Freien wohl. Um die Feuchtigkeit zu halten, kann eine Plastiktüte über die Pflanze gestülpt werden. Anknüpfend an den ersten Abschnitt kann sich die Strelitzie durch einen Ableger vermehren, der bereits Wurzeln ausgebildet hat. Haben die Ableger eine gewisse Größe erreicht, darf man sie von der Mutterpflanze mit einem scharfen Messer abtrennen. Diese gilt es währenddessen nicht zu verletzen. Nun kommt der Ableger in einen Topf mit Anzuchterde. Mäßiges Gießen verhindert in der Wachstumsphase ein Faulen.

Strelitzie vermehren
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Weist die Strelitzie Nebentriebe auf, so können auch diese für die Vermehrung benutzt werden. Nebentriebe gleichen ein wenig dem Haupttrieb und weisen ein eigenes Wurzelwerk auf. Schließlich erhält man einen Ableger auch durch Absenkung. Die Verbindung zwischen Mutterpflanze und Ableger behält man bei dieser Methode zunächst bei. Dann kommt die Strelitzie in eine kleine Schale mit Anzuchterde. Nach ungefähr zwei bis drei Wochen bilden sich kleine Wurzeln aus dem vorsichtig in die Erde eingesetzten Stängel.

Weiterhin kann die Strelitzie über ihre Samen vermehrt werden. Diese können im Fachhandel problemlos gekauft werden. Bis die Pflanze zu voller Pracht heranwächst, vergehen allerdings zwischen fünf und sieben Jahren. Dazu gilt es, sich über die genauen Wachstumsbedingungen der Strelitzie zu informieren.