Holzvergaser im Bad: Eine sinnvolle Investition?
In Zeiten ständig steigender Heizkosten ist die Suche nach günstigen Alternativen so aktuell wie nie zuvor. Besonders in Räumen wie dem Badezimmer, wo man es gerne warm hat, könnte die Alternative in Form eines modernen Holzvergasers für manch einer in Frage kommen. Holzvergaser haben sich nämlich als Alternative zu normalen Heizungen einen Namen gemacht. Doch macht das auch im Badezimmer Sinn?
Holzvergaser für das Badezimmer: Technik und Funktionsweise
Holzvergaser verbrennen Holz anders als gewöhnliche Öfen, denn zuerst wird das Holz erhitzt, bis Gase entstehen. Diese Gase verbrennen anschließend in einer zweiten Kammer. So holen Holzvergaser mehr Energie aus dem Holz als alte Öfen. Bei hohen Temperaturen zerfällt das Holz und wird zu Gas, welches praktisch fast vollständig verbrennt.
Aktuelle Holzvergaser haben zudem eine elektronische Steuerung, welche die Verbrennung optimal überwacht und die Luftzufuhr entsprechend regelt. Das Holz kann so gleichmäßig und äußerst effizient verbrennen. Holzvergaser sind in der Lage, über 90 % des Energieinhaltes von Holz in Wärme umzuwandeln. Alte Holzöfen erreichen vergleichsweise oftmals nur 50 bis 60 %. Die hohe Effizienz eines solchen Heizsystems spart Brennstoff und somit bares Geld. Ein weiterer Vorteil ist die lange Brenndauer. Ein gut gefüllter Holzvergaser kann nämlich bis zu 12 Stunden ohne Nachlegen brennen. Das macht ihn bequemer im Alltag als einen normalen Holzofen.
Vor- und Nachteile im Badezimmer
Ein Holzvergaser im Bad klingt im ersten Moment etwas seltsam, aber er hat durchaus seine Vorteile. Er heizt sehr umweltfreundlich und kann Kosten sparen, besonders dann, wenn Holz günstig ist. Er ist sogar in der Lage, das ganze Haus zu heizen. Mit Holz ist man unabhängiger von Öl und Gas. Holz wächst nach und kommt in der Regel aus der Region. Das kann zum einen, die Heizkosten stabil halten und ist zum anderen auch CO₂-neutral. Es setzt nämlich nur so viel CO₂ frei, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat.
Ein Holzvergaser im Bad kann auch für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Das Feuer sorgt nämlich für eine sehr angenehme und gemütliche Stimmung. Zudem sind auch größere Bäder aufgrund der hohen Wärmeenergie eines Feuers schnell mollig warm. Aber wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Der Einbau ist in den meisten Fällen recht aufwendig und teuer. Man braucht Platz und auch einen Schornstein, was in vielen Bädern schwierig ist. Auch Holz zu lagern, kann problematisch sein, besonders in der Stadt.
Die Wärmeverteilung im Bad ist ein weiterer Punkt, der berücksichtigt werden sollte. Ein Holzvergaser gibt, wie zuvor bereits erwähnt, zwar viel Strahlungswärme ab, was meistens auch sehr angenehm ist, führt aber möglicherweise zu einer ungleichmäßigeren Wärmeverteilung im Raum. Ferner macht der Betrieb deutlich mehr Arbeit als eine Gasheizung. Man muss beispielsweise immer wieder Holz nachlegen und Asche wegbringen, und das ist nicht jedermanns Sache.

Sicherheit und rechtliche Aspekte
Für Holzvergaser im Bad gelten allerdings strenge Regeln. Sie müssen weit genug von brennbaren Gegenständen entfernt stehen und die Abgase müssen sicher nach draußen geleitet werden. Ist dies nicht der Fall, dann kann schnell eine gefährliche Kohlenmonoxidvergiftung drohen. Man sollte sich vor dem Einbau unbedingt über die geltenden Bauvorschriften und Brandschutzregeln informieren. Oftmals braucht man auch eine Erlaubnis vom Schornsteinfeger. Auf die Einhaltung der Grenzwerte für Abgase muss ebenfalls genau geachtet werden.
Es ist daher dringend anzuraten, einen Fachmann hinzuzuziehen, bevor man mit der Installation beginnt!
Die Luftzufuhr ist ebenfalls sehr wichtig. Ein Holzvergaser braucht viel frische Luft. In einem geschlossenen Bad kann das schnell schwierig werden und man sollte gegebenenfalls eine Extra-Lüftung einplanen. Ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist auch der Schutz vor Verbrennungen. Die Oberfläche eines Holzvergasers wird sehr heiß. Im Bad, wo man oft barfuß läuft, ist daher besondere Vorsicht geboten. Ein Schutzgitter ist hier möglicherweise sinnvoll. Die Versicherung ist ein weiterer Punkt, der zuvor abgeklärt werden sollte. Manche Versicherungen sehen einen Holzvergaser im Bad nämlich als erhöhtes Risiko, was schnell zu höheren Prämien führen kann.
Holzvergaser im Bad: Lohnt sich der Aufwand?
Ob sich ein Holzvergaser im Bad lohnt, hängt letztlich von verschiedenen Dingen ab. Wie ist das Bad gebaut? Wie viel Heizung braucht man? Wie leicht kommt man an Holz? Meistens überwiegen allerdings die Nachteile. Der Einbau ist meistens auch recht aufwendig und teuer. Es gibt viele Sicherheitsbedenken und rechtliche Hürden, die vorab gemeistert werden müssen. All diese Dinge machen einen Holzvergaser im Bad in vielen Fällen zu einer ungewöhnlichen und oftmals auch unpraktischen Lösung. Auch die Wartung auf Dauer kostet Zeit und Geld.
Zum Heizen eines Bades gibt es zahlreiche und auch bessere Heizungsalternativen. Elektrische Fußbodenheizungen, Handtuchheizkörper oder Infrarotheizungen sind deutlich praktischer und meistens auch billiger. Sie sind zudem deutlich leichter einzubauen, machen weniger Arbeit und lassen sich besser regeln. Nur in Ausnahmefällen könnte ein Holzvergaser im Bad Sinn machen. Etwa in einem alten Haus mit Schornstein und viel Holz in der Nähe. Aber auch dann muss man sehr genau planen.
Insgesamt ist ein Holzvergaser im Bad für die meisten Bewohner keine gute Idee. Der Aufwand ist groß, die Sicherheitsbedenken sind hoch und es gibt viele praktische Probleme. Andere Heizungen sind meistens besser geeignet. Wer trotzdem darüber nachdenkt, sollte daher alle Aspekte genau prüfen und gut rechnen, bevor er an den Einbau eines Holzvergasers in seinem Bad geht.